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1. Theil 4 - S. 270

1880 - Stuttgart : Heitz
270 Neueste Geschichte. 3. Periode. Hat-Humayun vom 18. Februar, wodurch die Pforte mindestens den guten Willen gezeigt hatte: die Lage der Christen in der Türkei sicher zu stellen und ihnen eine Art Gleichberechtigung zu gewähren, mit Befriedigung bezogen. Der Friede ward, als man erst seine Bedingungen erfuhr, in ganz Europa ziemlich kalt aufgenommen; man hatte größere Resultate erwartet, d. h. eine stärkere Demüthigung Rußlands, obwohl durch dessen Zurückweisung von der Donau und die Neutralisation des schwarzen Meeres einerseits, so wie durch Anknüpfung der Pforte an das System des europäischen Gleichgewichts andererseits sowohl die Anstrengungen eines ganzen Jahrhunderts für Rußland verloren gingen, als auch die drohende Aggressivstellung desselben gegen die Türkei aufgehoben, also das europäische Interesse des Krieges vollkommen befriedigt ward. Speciell freilich ging nur Frankreich triumphireud aus der allgemeinen Verwickelung hervor, indem es nicht bloß aus dem Zustand einer für dasselbe demüthigenden Jsoliruug, in welchem es sich vor dem Kriege befunden hatte, heraustrat, sondern auch durch die erstaunliche Entfaltung feiner militärischen Hülfsmittel, wie durch die geschickte Benutzung der wechselnden Gunst der Umstände sich unbestritten zur tonangebenden Macht erhoben hatte, so daß fortan Paris der Mittelpunkt der politischen Zeitbewegung wurde. Die Ausführung des Pariser Friedens bot noch mancherlei Schwierigkeiten dar, welche erst allmählich beseitigt wurden. Die Donansürstenthümer (Moldau und Wallachei) strebten nach Vereinigung zu einem einzigen Staate und wählten 1859 den Obersten Cusa zum Fürsten über beide Länder. Als er 1866 durch eine Palastrevolution vertrieben wurde, traf die neue Wahl auf den Prinzen Karl Ludwig von Hohenzollern-Sigmaringen, welcher als Karl L, Fürst von Rumänien, am 22. Mai 1866 seinen Einzug in Bukarest hielt. Andererseits hat der orientalische Krieg ein Nachspiel gesunden in dem allerdings nur kurzen englisch-persischen Kriege. Zum Verständniß desselben ist es nöthig, daran zu erinnern, daß England im orientalischen Kriege auch ein speciell englisches Interesse verfocht, da es in Asien seine indischen Besitzungen gegen das Vorrücken Rußlands zu sichern gedachte. Beide Staaten halten seit langer Zeit das Bewußtsein, daß sie um die -Herrschaft über Asien früher oder später die Waffenentscheidung würden anrufen
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