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1. Theil 4 - S. 370

1880 - Stuttgart : Heitz
370 Neueste Geschichte. 3. Periode. Die bairische Armee unter dem Prinzen Karl von Baiern war mindestens 50,000 Mann stark, Württemberg, Baden, Hessen-Darmstadt, Nassau hatten mit Einschluß eines östreichischen Hülfs-corps auch eine Armee von 50 bis 60,000 Mann unter dem Prinzen Alexander von Hessen aufgestellt. Diesen beiden über 100.000 Mann starken Heeren gegenüber rückte Preußen mit nur 51.000 Mann ins Feld; erst in der Mitte des Juli wuchs diese Armee auf 65 bis 70,000 Streiter. Aber der Führer sowohl, General Vogel v. Falkenstein, als auch die Truppen rechtfertigten das in sie gesetzte Vertrauen. Sie vollführten ihre Aufgabe mit so viel Energie und Gewandtheit, Vorsicht, Ausdauer und Bravour, daß auch ihren Thaten und Erfolgen für immer Anerkennung und Bewunderung gesichert ist. Nach der Besetzung von Hannover und Kurhessen, und nach der Katastrophe der Hannoveraner bei Langensalza hatte Vogel v. Falkenstein seine Armee — die Main-Armee genannt — bei Eisenach vereinigt und hegte den Plan, sich zwischen die Baiern, welche von Bamberg - Schweinfurt her bis Meiningen-Schmalkalden vorgerückt waren, und die Bundesarmee, die von Frankfurt heranmarschirend die Gegend von Fulda erreicht hatte, einzuschieben und beide Gegner gesondert zu schlagen. In den Lagern derselben lebten freilich ganz andre Gedanken; es gab da noch Leute, welche von einem Marsch der vereinigten Heere gegen Berlin träumten, als ob es eben keine Main-Armee gäbe. Diese aber machte ihre Nähe und ihre Kraft bald erkennbar. Am 4. Juli nöthigte General Goeben mit nur einer Division die ganze bairische Armee, sich zurückzuwenden, worauf auch die Bundesarmee wieder auf Frankfurt zurückging. Am 10. Juli drängten die Preußen aufs neue gegen die Baiern und lieferten ihnen die siegreichen Gefechte bei Hammelburg und Kisstngen. Hierauf wendete sich Vogel v. Falkenstein gegen die Bundesarmee, schlug sie am 14. Juli bei Aschaffenburg und zog nun am Abende des 16. in die verlassene Buudesstadt Frankfurt ct. M. ein. Eine Stunde lang dauerte der Einmarsch; die Truppen waren mit Staub bedeckt, aber in frischer Stimmung. Der Bundestag, soweit er noch bestand, hatte sich nach Augsburg begeben, wo er endlich verschwand. Der preußische Obergeneral ergriff im Namen seines Königes die Regierungsgewalt über das Herzogthum Nassau, die Stadt Frankfurt und über die besetzten Theile von Hessen-Darmstadt. Der Senat und die gesetzgebende Versammlung der bisherigen Reichsstadt wurden aufgelöst, und ihr eine Eontribntion
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