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1. Theil 4 - S. 378

1880 - Stuttgart : Heitz
378 Neueste Geschichte. 3. Periode. Haltungskosten zu bezahlen, löste sie sich auf. Ein großer Theil der Mannschaften nahm die von König Wilhelm I. angebotene Amnestie an und kehrte in die Heimath zurück. Auch andre Anzeichen deuteten darauf hin, daß der ehemalige König von Hannover sich fortdauernd als noch im Kriegszustände gegen Preußen befindend erachtete. Bei der Feier seiner silbernen Hochzeit im Februar 1868, wozu gegen 1200 seiner Anhänger in Hietzing sich eingefunden hatten, äußerte sich König Georg in heftiger und rücksichtsloser Weise. Darauf ließ die preußische Regierung sein Vermögen mit Beschlag belegen. Das Gleiche widerfuhr einige Monate später dem ehemaligen Kurfürsten von Hessen, welcher seinen Aufenthalt in Prag genommen hatte. Nach Vollendung der Thatsachen von 1866 hatte er sich mit der Abtretung seines Landes an Preußen einverstanden erklärt; jetzt änderte er seine Gesinnung und erließ eine Denkschrift gegen das Verfahren Preußens. Dagegen hielt sich der frühere Herzog Adolf von Nassau von solchen feindseligen Kundgebungen fern. Er hatte sich nach Frankfurt a. M. zurückgezogen. Diese alte Reichsstadt wollte sich in ihre Umwandelung zu einer Provinzialftadt nur schwer einleben; auch in den Elbherzogthümern wandten sich die Gedanken noch an die parti-eularistische Selbständigkeit eines eigenen, allerdings mit langer Beharrlichkeit erstrebten herzoglichen Thrones zurück. Sichtbar aber, trotz aller Schwierigkeiten und Hindernisse schritt in den neuen Provinzen Preußens das Bewußtsein der Zugehörigkeit zu einem großen, starken Staate vorwärts. Das rüstige Schaffen und Walten im norddeutschen Bunde hob mit erfrischendem Einfluß das neu erwachende nationale Leben empor. Als der König im Sommer 1869 eine Rundreise in diese Landestheile unternahm, trat ihm überall ein herzliches Willkommen entgegen und es zeigte sich, daß die nationale Gesinnung den particularistischeu Trotz'schon sehr zurückgedrängt hatte. In Bremerhafen begrüßte der König mit theilnehmenden Abschiedsworten die kühnen Männer, welche im Begriff waren, die zweite deutsche Nordpolexpedition anzutreten. Niemand konnte damals die völlige Veränderung der Verhältnisse ahnen, welche diese Nordpolfahrer fünfzehn Monate später bei ihrer Rückkehr antreffen sollten. Aber bereits jetzt schon blickte man mit freudigem Stolze auf die geachtete Stellung Deutschlands im Auslande und auf das erhöhte Nationalgefühl der dort lebenden Deutschen. Dies alles und auch die wachsende Sicherheit und Erleichterung im Handel und Verkehr konnte in den deutschen Gebieten
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