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1. Theil 4 - S. 417

1880 - Stuttgart : Heitz
Der deutsch-französische Krieg. Von Weißenburg bis Pari5 417 militärischen Zucht und des Gehorsams lösten sich, und nun kam noch das beginnende Bombardement durch die deutschen Geschütze. — Schon brach an mehreren Stellen Feuer aus. König Wilhelm sandte einen Osficier in die Festung mit der Aufforderung zur Uebergabe; bald erschien der französische General Reille vor dem Könige mit einem Schreiben Napoleons, in welchem sich dieser gefangen. gab. „Da ich nicht habe sterben können an der Spitze meiner Truppen, so übergebe ich meinen Degen Ew. Majestät." Die Festung capitulirte, die darin eingeschlossene Armee mußte die Waffen strecken und sich auf Gnade und Ungnade ergeben. In der Morgenfrühe des 2. September kam Napoleon zu Wagen aus der Festung heraus und hatte in einem dürftigen Bauernhause eine Unterredung mit Graf Bismarck. Einige Stunden darauf kamen der König und der Kronprinz und es fand in dem Schlößchen Bellevue bei Frenois jene denkwürdige Zusammenkunft statt, welche der König in einem Telegramm an die Königin Angusta schildert: „Welch ein ergreifender Augenblick, der der Begegnung mit Napoleon! Er war gebeugt, aber würdig in seiner Haltung und ergeben. Ich habe ihm Wilhelmshöhe bei Cassel zum Aufenthalte gegeben." Noch an demselben Tage trat der Kaiser seine Reise nach Deutschland an; der König versammelte die Fürsten und Führer des Heeres um sich und sprach allen seinen Dank aus, mit fühlbarer Bedeutung dabei an seine süddeutschen Verbündeten sich wendend. Von hier aus stieg der König zu Pferde und ritt zu den Truppen in ihren verschiedenen Lagern. Weithin schallender Jubel empfing ihn überall. Zu gleicher Zeit begann die Waffenstreckung des französischen Heeres. Es fielen, außer den 25.000 Gefangenen des Schlachtfeldes und 14,000 Verwundeten, 83.000 kampffähige Soldaten mit Einschluß von 4000 Osficieren, 330 Feldgeschütze, 70 Mitrailleusen, 150 Festungsgeschütze, 11,0.00 Pferde und vieles Heergeräth in die Hände der Sieger. Dahin und dorthin in die deutsche Gefangenschaft führten mächtige Züge auf zwei Eisenbahnen die Gefangenen. Der Tag von Sedan war ein Sieg und ein Erfolg, dem die Geschichte gleiches nicht an die Seite zu stellen hat. — Als wohl im Zusammenhange mit dieser Schlacht stehend ist ein Ausfall Bazaine's am 31. August zu verzeichnen, der zur Schlacht von Noisseville führte. Der für die Preußen anfänglich nicht glückliche Kampf endigte am h Septbr. mit dem Rückzug Bazaine's nach Metz. Weltgeschichte für Töchter. Iv. 16. Aufl. 27
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