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1. Theil 4 - S. 429

1880 - Stuttgart : Heitz
Deutsch-franz. Krieg. Kämpfe gegen die Republik bis zum Frieden. 439 an Steinkohlen fehlte das Gas zur Beleuchtung der Straßen und Plätze. Von Woche zu Woche stieg die Noth, Hunger und Kälte rafften die Bevölkerung in schreckbarer Steigerung der Sterblichkeit hinweg, und wie standhaft auch die Pariser alle diese Leiden und das bittere Elend ertrugen, so sahen sie doch den Tag herannahen, wo die Lebensmittel völlig zu Ende sein würden. Zu diesen Bedrängnissen gesellten sich die Schrecken des am 27. December eröffneten . Bombardements. Es richtete sich zuerst gegen den Mont Avron und die östlichen Forts, vom 5. Januar an auch gegen die Südforts. Immer näher rückten die furchtbaren Batterien der Belagerer und schon erreichten die Geschosse den Palast Luxembourg und das Pantheon. Wuth und verzweifelter Trotz bewegten die Bevölkerung, und Trochu mußte, dem Drängen nachgebend, noch einen Ausfall wagen. Am 19. Januar zogen über 100,000 Mann in der Richtung nach Versailles zum Kampfe aus. ^Sie wurden mit einem Verluste von 7000 Mann zurückgeworfen. Nun trat Trochu den Oberbefehl an General Vinoy ab. Es war unmöglich, Paris länger zu halten. Jules Favre begab sich nach Versailles, um Unterhandlungen wegen eines Waffenstillstandes anzuknüpfen, 23. Januar. Nach Beseitigung einiger Schwierigkeiten wurde die Kapitulation ant 26. Januar abgeschlossen; um 12 Uhr in der Nacht zum 27. verstummte der Donner der Geschütze in den Forts und in den deutschen Batterien. Die Ver-proviantirung von Paris wurde gestattet; die Forts wurden übergeben, die Linientruppen und die Mobilgarde wurden kriegsgefangen, blieben aber in Paris; die Nationalgarde behielt die Waffen für den Sicherheitsdienst. Ans freien Wahlen hervorgehend sollten binnen vierzehn Tagen eine über Krieg und Frieden entscheidende Versammlung in Bordeaux zusammentreten. Die Armeen der Generale v. Manteuffel und Bourbaki waren in diesen Waffenstillstand nicht eingeschlossen. Die Stadt Paris zahlte eine Kontribution von 200 Millionen Francs. Die constituirende Versammlung wurde ant 12. Februar in Bordeaux eröffnet. Gambetta trat vom Schauplatz seines kühnen, aber erfolglosen Wirkens zurück, die provisorische Regierung legte ihre Gewalt nieder. Thiers wurde zum Chef der Executivgewalt der französischen Republik gewählt. Laut und energisch erhob sich das Verlangen nach Beendigung des Krieges. Thiers und Jules Favre, welcher in das neue Ministerium eingetreten war, gingen nach Versailles, um die Friedensverhandlungen zu beginnen. Am
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