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1. Theil 4 - S. 430

1880 - Stuttgart : Heitz
430 Neueste Geschichte. 3. Periode. 26. Februar wurden nach schweren Verhandlungen die von Graf Bismarck mit unerbittlicher Festigkeit durchgesetzten Forderungen Deutschlands angenommen und die Präliminarien abgeschlossen. Bis zur Bestätigung derselben durch die Versammlung in Bordeaux wurden die westlichen Stadttheile von Paris durch 30,000 Mann deutsche Truppen besetzt. Nachdem Kaiser Wilhelm über diese Truppen in Longchamp an der Grenze des Bois de Boulogue Heerschau gehalten hatte, zogen sie am 1. März ein und lagerten auf den elyseischen Feldern; doch verließen sie schon am 3. März die Hauptstadt, denn die Nationalversammlung hatte sich beeilt, die Präliminarien zu genehmigen. Mit heftiger innerer Erschütterung hatte Thiers die schweren Bedingungen verkündigt, aber die Nothwendigkeit des Friedens drängte den Versuch des Widerspruchs zurück. Hierauf vollzog auch Kaiser Wilhelm am 2. März die Präliminarien. Inniger Dank gegen Gott, gegen die Armee und das Vaterland erfüllte bei dieser Vollendung des schweren Kriegswerkes das Herz des greisen Monarchen. Frankreich trat den Elsaß (mit Ausschluß von Belfort), Deutsch-Lothringen mit Metz und Thionville an Deutschland ab und verpflichtete sich zur Zah-uug von ftins Milliarden Francs Kriegskosten, bis zu deren Abtragung deutsche Truppen bestimmte Gegenden Frankreichs, auch Belfort, besetzt halten sollten. Am 7. März verließ der Kaiser Versailles, wo er feit dem 5. October fein Hauptquartier gehabt hatte. In den Tagen vorher hielt er noch über das Gardecorps, dann über die bairischen, sächsischen und württembergischen Truppen Heerschau ab. Graf Bismarck wurde in den Fürstenstand erhoben, die Generale Moltke und Roon in den Grafenstand. In einem Armeebefehl von Nancy aus, 15. März, nahm der Kaiser Abschied von seinem glorreichen Heere und dankte ihm für feine Tapferkeit und Ausdauer. Ueberall in Deutschland schallte ihm und den ihm zur Seite stehenden Männern der Zuruf inniger Bewunderung und Ehrerbietung entgegen; in feiner Hauptstadt wurde der heimkehrende Siegesfürst am 17. März mit einem unermeßlichen Jubel der Begeisterung empfangen. Am 21. März eröffnete der Kaiser den ersten deutschen Reichstag und sprach am Schluß feiner inhaltschweren Rede den Wunsch aus, daß dem glorreichen Kriege eine ebenso glorreiche Friedenszeit folgen möge. Die Verhandlungen zum Abschluß des definitiven Friedens mit Frankreich sollten nun in Brüssel stattfinden, da sich dieselben aber in die Länge zogen, traf Fürst Bismarck mit Favre in Frankfurt
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