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1. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 31

1836 - Leipzig : Schumann
31 Ii. Physikalische Geographie. §. 200. In Afrika, Asien und Süd-Amerika kommen in den sandigen Alluvionen zuweilen Gold und Edelsteine vor; im Allge- meinen jedoch enthalten sie wenig Metall. 201. Aus denselben Ursachen, durch welche Aufschwem- mungen entstehen, sind sie auch der Veränderung unterworfen. Die an den Mündungen der Ströme gebildeten treten nach und nach durch die ununterbrochene Anhäufung bis ins Meer hinaus, wie das Nildelta zeigt, das schon Herodot ein „Geschenk des Stro- mes" nennt; ferner das Mississippidelta, welches seit dem Anfange des vorigen Jahrhunderts 15 englische Meilen weit vorgerückt ist. Aehnliches zeigt sich auch in andern Gegenden, und die italienische Küste an den Mündungen des Po ist seit dem Jahre 1604, nach Cüvier, jährlich um 180 Fuß weiter ins Meer vorgetreten. §.202. Der aufgeschwemmte Sand ist wegen seiner Feinheit und Beweglichkeit oft ein Spiel der Winde, besonders an sehr flachen Küsten, und wird zu Hügeln zusammengewehet. Der Dünen ist schon erwähnt worden. Dieser Flugsand hat an vielen Stellen ehemals fruchtbares Land überdeckt und zur Wüste gemacht, besonders Arabien, Persien und Aegypten; in diesem letztern Lande sind wichtige Denkmäler der alten Kunst von ihm verschüttet worden, und an Kap Henry in Virginia hat er ganze Wälder begraben. In einigen Ge- genden Jrelands sieht man von vormals stack bevölkerten Dörfern nur noch die Dächer einiger Häuser aus der Sandwüste hervorragen, und in Frankreich in einigen Gegenden am biscayischen Meerbusen kommt dieselbe Erscheinung vor. Der in Aegypten so große Verwüstung anrichtende Sand kommt aus der Wüste, in welcher Sandstürme nicht selten sind. Wer das Unglück hat, von einem solchen heimgesucht zu werden,, ist unrettbar ver- loren; ganze Kricgsheere sind auf diese Art begraben worden. §. 203. Der ferneren Verwüstung kann nur durch Bewässe- rung und fleißigen Anbau des Landes Einhalt gethan werden. Wo ein Volk unterdrückt, tyrannisirt wird, die Lust zur Arbeit verliert, den Ackerbau vernachlässigt, da wird, wie es z. B. mit dem alten Babylon der Fall war, auch das fruchtbarste Land, wenn es in der Nähe einer Wüste liegt, selbst zu einer solchen. Ebenen u n d W ü st e n. §. 204. Wir haben schon oben der Flächen und Ebenen er- wähnt und bemerkt, daß die Ebenen entweder Hoch- oder Tief- ebenen oder Einsenkungen sind. Eine der größten Einsen- kungen ist die, welche Asien mit dem östlichen Europa gemein- schaftlich hat. Den niedrigsten Theil dieses großen Beckens bilden der kaspische und der Aral-See. Dasselbe begreift überhaupt das Land zwischen der Kuma, dem Don, dem Wolga, dem Uralflusse, dem Obtschei-Sirt, dem Aksakalsee, dem untern Sihon, und dem Khanate Khiwa an den Ufern des Amu Darja. Diese ganze Strecke, welche einen bedeutenden Flächeninhalt einnimmt, liegt tie- fer als der Wasserspiegel des schwarzen Meeres; der Wasserspiegel des kaspischen Sees z. B. 300, und der des Aral 186 Fuß tiefer. Die Städte Saratow am Wolga und Orenburg am Ural liegen, ungeachtet ihrer Entfernung vom kaspischen See, doch nur in glei- cher Höhe mit dem Meere. §. 205. Niedriger als der Meeresspiegel liegen auch die durch
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