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1. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 32

1836 - Leipzig : Schumann
32 Allgemeine Erdkunde. Dämme eingehegten Niederungen, von denen im vorigen Abschnitte die Rede war. Kleinere Niederungen nennt man an den südlichen Ostseeküstcn Deepe, d. h. tiefliegende strecken, wie das kolberger Deep. Eine sehr ausgedehnte Niederung ist die, welche sich vom nördlichen Frankreich an, durch Belgien, Nord-Niederland, das nördliche Deutschland, durch Preußen und Polen bis tief ins russi- sche Reich hinein erstreckt. 8. 200. Unangebauete Ebenen haben oft eine außerordentliche Ausdehnung. Oft ist der Boden, obwohl nicht durchaus unfrucht- bar, dennoch zum Hervorbringen großer Waldungen nicht geeig- net. Solche Strecken nennt man in Rußland und dem nördlichen Asien Steppen, in Hindustan Dschengeln (Jungles), im süd- lichen Afrika Karrus (Karroos), in Nord-Amerika Prairi en und Savannen, in Süd-Amerika Pampas und Llanos (sprich Lianos). Die europäischen .sind von geringerm Umfange; bei uns heißen sie Haiden, in Frankreich Landes, in Neu-Castilien Arendales. Sie haben sämmtlich einen ganz andern Charakter als die eigentlichen Wüsten, von denen sie wohl zu unterschei- den sind. 207. Viele asiatische Steppen sind sandig, und nur mit wenig Grün und kümmerlichem Gesträuch bedeckt, andere mir Kräutern, noch andere mit einer Decke von fettigen, salzigen Pflan- zen überzogen; ein salziger Ausschlag setzt sich aus dem fettigen Boden, wie eine Art Schimmel an, und gleicht frischgefallenem Schnee. In der dürren Jahreszeit vertrocknet jede Pflanze und alle Vegetation scheint abgestorben. 8. 208. Sind die Ebenen feucht und gut bewässert, so haben manche auch Bäume und Gesträuche, andere dagegen mur dicke Grasarten, die oft eine Höhe von acht Fuß erreichen; sie dienen zahlreichen Viehheerden zum Aufenthaltsorte, wie die Savannen und Llanos; die Karrus bestehen aus einem fettigen, mit Steinen ver- mengten Boden. An der Küste von Guinea man förmliche Graswälder, die das 13 Fuß und darüber hohe Guineagras bildet. 8. 209. Große Prairien und Savannen finden wir in den Vereinigten-Staaten von Nord-Amerika, besonders zwischen den Alleghannies und der Missuri-Columbia-Cordillere; kleinere liegen im Staate New-Pork, am Ohio und am Mississippi; un- absehbar aber und ununterbrochen dehnen sie sich von hier nach Westen aus. Auch die zwischen dem Mississippi und Wabasch in Illinois haben eine beträchtliche Ausdehnung. 8. 210. Die Savannen gehen in der Nähe großer Flüsse oft in Sümpfe und Moräste über, die mit 12 Fuß hohem, daumdickem Rohre bewachsen sind und Canebreaks oder Rohrbrüche hei- ßen. In den Vereinigten Staaten sind sie zum Theil schon trocken gelegt. 8. 211. Die Llanos und Pampas in^Süd-Amcnka wech- seln , wie alle in der heißen Zone liegenden Steppen, alle Jahre regelmäßig zu bestimmten Zeiten ihre Physiognomie; einmal erschei- nen sie ausgedörrt und gleichen vollkommen den Wüsten, ein ander Mal dagegen sind sie mit dem üppigsten Grase überzogen. Sie
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