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1. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 50

1836 - Leipzig : Schumann
50 Allgemeine Erdkunde. Sand und Lavafragmenten bestehende Asche empor, und fallt wie ein dichter Regen auf die Umgebungen nieder. Diese Aschenmasse ist ost so stark, daß dadurch weit umher die Luft ver- finstert wird, und ganze Landstrecken von derselben bedeckt werden. Wäh- rend einer Eruption des Tamboro auf der Insel Sumbawa in der^ Sunda-See im April 1815, brachte der ungeheure Aschenregen selbst auf weit entfernten Inseln totale Finsterniß hervor. Die durch eine Strecke von 80 Meilen durch das Meer von Sumbawa getrennte, an der Nord- küste Java's liegende Insel Madura hatte von drei Uhr Nachmittags bis bis zum andern Morgen 11 Uhr totale Finsterniß; auf Sumbawa selbst war es ununterbrochen 22 Stunden lang dunkel. Das durch den Ausbruch entstandene Geräusch ward deutlich auf der etwa 200 Meilen entfernt lie- genden Gewürzinsel Ternate vernommen. Als im Jahre 1748 der schon mehrmals erwähnte Cotopaxi eine Eruption hatte, hörte man das Toben in der 200 Wegstunden entfernten Stadt Honda. Die Aschenmasse, welche derselbe 1768 auswarf, war so dicht, ^aß in einem weiten Umkreise die Nacht bis 3 Uhr Nachmittags währte, und die Leute mit Laternen in den Straßen umhergingen. Pom- peji ist nicht, wie Hcrkulanum, durch Lava, sondern durch einen solchen Aschenregen zerstört worden. §. 280. Die Lavaströme erkalten allmahlig und bilden eine harte, schwarze, schlackige Masse; bei großen Eruptionen strömt eine unglaubliche Menge aus. So ward im Jahre 79 unserer Zeit- rechnung das eben erwähnte Herculanum von einer 70 bis 110 Fuß dicken Lavamasse durchaus^überdeckt. §. 281. Auch Wasser und Schlamm, ja auch wohl Fische werden nicht selten wahrend einer Eruption ausgeworfen. Bei Vulkanen, deren Krater über der Schneelinie liegt, schmilzt der Schnee und richtet, wenn er durch die Gluth geschmolzen wird, im Hinabströmen, wie beim Cotopaxi 1803, nicht selten furchtbare Ver- wüstung an. Es ist eine Eigenthümlichkeit der meisten amerika- nischen Vulkane, daß sie seltener Lava, sondern mehr Wasser und Schlamm von sich geben. 8. 282. Es giebt auch Berge, die lediglich nur Wasser und Schlamm auswerfen. Der bemerkenswertheste unter diesen Schlamm- vulkanen ist der von Macaluba; ferner kommen dergleichen vor bei Taman in der Krim, am Kaukasus, auf Island. Der Schlammvulkan von Macaluba ist ein etwa 150 Fuß ho- her Kegel, der oben 7 bis 8 Minuten im Umfang hat. Diese Fläche ist mit mehr als 100 kleinen, 3 bis 4 Fuß hohen Kegeln bedeckt, deren je- der seinen eigenen Krater hat. Aus jedem derselben steigt in Zwischenräu- men von einigen Minuten eine Blase grauen Thons bis über den Rand in Gestalt einer Halbkugel heraus, wird durch eine Luftblase herausgetrie- den und zerplatzt. Zuweilen aber erfolgen allgemeine fürchterliche Aus- brüche von Erde, Schlamm und Schweseldampfcn. §. 283. Die niedrigen Vulkane haben häufiger Eruptionen als die hohen, welche oft lange Zeit gar nicht auswerfen, wie z. B. der Pik von Teneriffa schon seit Jahrhunderten nicht; auch der Ve- suv ruhete einmal länger als hundert Jahre, so daß man bis tief in den Krater hinabsteigen konnte. Oft hören sie auch ganz auf, Feuer auszuspeien, obwohl sie auch dann nicht selten einen hohen Grad von Hitze beibehalten, und die aus ihnen aufsteigenden Dämpfe Schwefel und Salze ansetzen. So ist die Solsatara bei Neapel
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