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1. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 51

1836 - Leipzig : Schumann
Ii. Physikalische Geographie. 51 der Krater eines erloschenen Vulkans, und ergiebiger an Schwefel als irgend ein Bergwerk. §. 284. Außer dem großen Krater auf dem Gipfel der Vul- kane, haben manche derselben auch mehre kleinere, zum Theil an der Seite. Ihre Größe und Anzahl wird fast bei jeder Eruption verändert. Die ausgeworfenen Substanzen bilden rund um die Oeffnung einen Hügel. Ost stürzen auch die großen Krater in sich selbst zusammen, was auch beim Vesuv mehr als einmal der Fall gewesen ist. , §. 285. Die in der Nahe eines Vulkans liegende, mit frischer Lava'bedeckte Gegend gewährt einen traurigen, öden Anblick. Wenn aber die Lava verwittert, so bildet sie in Verbindung mit der aus- geworfenen Asche ein ungemein fruchtbares Erdreich, das wegen der innern Wärme dem Pflanzenwuchse höchst zuträglich ist. Die Um- gebungen des Aetna und Vesuv sind wegen ihrer Fruchtbarkeit sprich- wörtlich geworden. Auch der von den amerikanischen Vulkanen aus- geworfene Schlamm bildet einen außerordentlich ergiebigen Boden. §. 286. Eruptionen verändern oft die Ansicht einer.ganzen Gegend. So entstand im September 1538 der 1000 Fuß hohe Monte nuovo bei Pozzuoli während einer einzigen Nacht mit- ten in der Ebene, und warf mehre Tage hinter einander Feuer, Asche und Steine aus. Bei Iorullo in Mexiko erhoben sich im Jahre 1759, nach einer Menge furchtbarer Erdbeben, eine Reihe von Feuer speienden Kegeln, unter welchen der in steter Thätig- keit befindliche 1500 Fuß hohe Iorullo der größte ist. §. 287. Die meisten Vulkane liegen in der Nähe des Meeres oder großer Seen, nur selten tief im innern Lande. Die aus dem Meere sich neu erhebenden steigen oft aus unergründlicher Tiefe em- por. Vorher ist die See stürmisch bewegt, und siedet gewaltig; aus den Wellen steigt Feuer, Rauch und Lava empor, auch brenn- bare Luft, die sich über dem Wasser entzündet. Auf solche Weise entstand vor einigen Jahren die schon erwähnte Insel Ferdinandina, und 1811 bei der azorischen Insel San Miguel das nun längst wieder verschwundene vulkanische Eiland Sabrina; auch bei Una- laschka an der Westküste Nord-Amerikas entstand 1814 ein solches. Erdbeben. §. 288. Erdb eb en sind plötzliche Erschütterungen der Erde, welche mit den Vulkanen einen engen Zusammenhang haben. In der Regel geht ihnen eine Luftstille vorher, das Meer schwillt an, schlägt hohe Wellen, tritt über die Küste aus, und ebenso plötzlich wieder zurück; die Quellen in einem weiten Umkreise werden trübe und unrein, man hört ein donnerartiges, polterndes Geräusch, pfei- fende Töne, als kämen sie von einem scharfen, schneidenden Winde, und dann folgt eine furchtbare Explosion, ähnlich der einer Menge von Batterien. Der Erdboden hebt sich empor, oder wird auf die Seite geschoben, oder wellenförmig in Schwingungen gesetzt, und die von schwachen Menschenhänden aufgeführten Gebäude stür- zen oftmals so schnell ein, daß ihre Bewohner kaum noch Zeit ha- den, sich in's Freie zu retten. 4*
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