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1. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 152

1836 - Leipzig : Schumann
152 Allgemeine Erdkunde. busens z. B. liegt 20 bis 23 Fuß höher als jener des großen Oceans, und französische Ingenieure haben durch Messungen be- wiesen, daß im mittelländischen Meere das Wasser 32 Fuß niedri- ger ist als im arabischen Meerbusen. §. 640. Da der Seegrund gleich der Landoberstache, Ebenen und Gebirge, Hügel und Thal hat, so ist natürlich auch die Tiefe des Weltmeers sehr ungleich. Die höchsten Erhebungen des See- grundes ragen einerseits als Felsen, Riffe, Sandbänke und Inseln über die Fläche empor, während andrerseits das Meer an vielen Stellen eine so bedeutende Tiefe hat, daß kein Senkblei Grund zu erreichen vermag; die tiefsten Stellen, die man bisher ergründet hat, lagen 7200 Fuß unter dem Wasserspiegel. 8; 641. Das Me er Wasser enthält eine große Menge von aufgelöseten animalischen und vegetabilischen Stoffen und von Salz; deshalb ist es auch nicht trinkbar. Die Salzhaltigkeit des Meeres ist nicht überall gleich; so geben im atlantischen Oceane an der französischen Küste 23 bis 25 Pfund Meerwasser ein Pfund Salz; in der Ostsee stellt sich das Verhältniß wie 1 zu 40; im bottnischen Meerbusen im Sommer wie 1 zu 50, und im Winter wie 1 zu 300. In der Tiefe ist die Salzhaltigkeit in der Regel stärker, als auf der Oberstäche; sie ist auch nach den Polen zu ge- ringer als am Aequator; gleichermaßen an den Küsten, von wel- chen aus große Ströme munden. 8- 642. Betrachtet man eine geringe Menge Seewasser, z. B. ein Glas voll, so hat dasselbe eben so wenig Farbe als reines Brunnenwasser. In großen Massen dagegen erscheint es bläulich- grün, zeigt nicht selten aber auch andere Farben in Folge des Wicderschems der Luft und der Wolken, der Brechung der Son- nenstrahlen und aus anderen Gründen. An manchen nicht tiefen Stellen bekommt das Wasser, wenn es übrigens klar ist, die Farbe, welche der Grund hat, den es bedeckt. 8- 643. Eine eigenthümliche Erscheinung ist das Leuchten des Meerwassers zur Nachtzeit. Man sucht den Grund davon theils in der zahllosen Menge kleiner leuchtender Thierchen, die im Oceane schwimmen, theils in anderen Gründen. Der Glanz ist in der Regel stärker, je bewegter das Meer ist. ? Entweder leuchtet der ganze Ocean, so weit man dessen Fläche übersieht, oder die Spur, welche ein Schiff im Wasser hinter sich zurückläßt, das sogenannte Kielwasser, gleicht einem langen funkelnden Streifen, so wie bei hohem Wellenschläge die über das Verdeck rollenden Wogen oft- mals mit einer gewaltigen Feuermasse Ähnlichkeit haben. Myriaden von leuchtenden Punkten bedecken häufig das übrigens dunkle Meer. §. 644. In den Polarmeeren hemmt die Masse des dort be- findlichen Eises die weitere Schifffahrt. Schon unter dem 70° n.br. schwimmen zu allen Zeiten im Jahre kleinere oder größere Eis- massen — Treib eis oder Eis fl arden—, und unter 80° be- ginnt das unbewegliche, feste Stand eis. — Im Frühjahre und Sommer sind sowohl die Hudsons- als Bassins-Bay ganz mit Eis angefüllt. Es reicht in einer kaum auf kleinen Strecken unter- brochenen Folge von Nowaja-Semlja bis New-Foundland. Von
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