Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 186

1836 - Leipzig : Schumann
186 Allgemeine Erdkunde. hat keine Mähne und in Hinsicht seiner Körpergestalt einige Aehn- lichkeit mit dem Wolfes er wird noch unter 50° südlicher Breite angetroffen. — Der Löwe ist besonders in ganz Afrika und dem westlichen Asien zu Hause; in Nord-Afrika wird er am größten und stärksten gefunden. Das größte Thier Süd-Amerika's ist der Tapir, der etwas höher und eben so lang wie eine Kuh wird. §. 785. Reptilien hat die heiße Zone mehr als die übrigen, und mehrere unter ihnen zeichnen sich sowohl durch ihre Größe als ihr gefährliches Gift vor andern aus. Das afrikanische Krokodil, der Alligator und der Kayman, der indische Gavial, sämmtlich zur Krokodilen fa milie gehörend, haben schon manchen arglosen Reisenden verschlungen und sind in allen Gewässern dieser Zone in bedeutender Anzahl vorhanden. Die süd-amerikanische Ana- conda oder Boa Constrictor wird wegen ihrer Lange und Dicke mit einem Schiffsmaste verglichen, und die großen Schlangengat- tungen in Afrika und Indien stehen ihr an Größe um Weniges nach. Eine große Anzahl von Nattern und kleineren Reptilien sind außerordentlich giftig. §. 786. Die Fledermaus ist in mannigfachen Arten über die ganze Erde verbreitet; allein nur in der heißen Zone finden wir den berüchtigten Vampyr, der dem schlafenden Menschen Kühlung zufächeln soll, während er ihm das Blut aussaugt. §. 787. Insekten sind in erstaunlicher Menge vorhanden, und manche, wie die Tarantel und der Skorpion, sind sehr giftig. Die Termiten oder weißen Ameisen zerstören in wenigen Stunden ganze Wohnungen und zernagen Hausgeräthe, Bücher, Kleidungsstücke und Koffer bis auf die letzte Spur. Sie sind kaum einen Viertelzoll lang, und doch bauen sie 10 bis 12 Fuß hohe Thonpyramiden, die so fest sind, daß sie das Gewicht mehrer auf ihnen stehender Menschen ohne einzustürzen tragen können. — Andere kleinere Insekten finden wir in so zahlreichen Schwär- men, daß der in den Wäldern Reisende aller Vorsicht ungeachtet nicht vermeiden kann, einzelne derselben einzuathmen, oder wahrend er speiset, mit hinunter zu schlucken. Manche sind durch ihren Stich sehr lästig; und auch die Heuschrecken richten furchtbare Ver- wüstungen an. Einen herrlichen Anblick gewähren bei Nacht die von Millionen Feuer fliegen erleuchteten tropischen Wälder. 788. Unter den Vierfüßen zeichnen sich die zierliche An- tilope, das gestreifte Zebra und die 15 Fuß hohe Giraffe durch ihre Schönheit besonders aus. Eine zum Antilopengeschlechte gehörende Gazellenart, die besonders wegen ihrer herrlichen glan- zenden Augen bemerkenswerth ist, lebt in Afrika, Arabien und nörd- licher hinauf in Klein-Asien und am Kaukasus. Die Giraffe wird nur im mittlern Afrika und südlich bis zum 28° angetroffen. §. 789. Die Vögel der heißen Zone prangen im glänzendsten Gefieder. Der Pfau z. B. stammt aus Ostindien; die prächtigen Federn der Strauße werden hochgeschätzt und sind kein unbe- deutender Handelsartikel; der Papagayen giebt es unzählige Arten. Uebrigens singt kein einziger tropischer Vogel so schön, als die in den gemäßigten Zonen; wogegen manche den vierfüßigen
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer