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1. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 233

1836 - Leipzig : Schumann
233 Iii. Kultur-Geographie. schäftigten sich zu wenig mit den Glaubenslehren, sondern begnügten sich, blos gottesdienstliche Gebräuche, äußern Kultus, einzuführen. Gewinn für die Heiden war allerdings auch schon dabei. In Afrika sind von portugiesischen Priestern einige Häuptlinge in Nieder- guinea und Zanguebar zum Katholicismus bekehrt worden, es scheint aber, als wenn auch diese vom Wesen des Christenthums wenig begriffen haben, da noch viele abergläubische Bräuche im Schwange gehen. Dasselbe gilt von den meisten Indianern in, Süd-Amerika, mit Ausnahme derer, welche von Jesuiten bekehrt werden; denn diese sind, wie z. B. jene in Paraguay, in Kennt- nissen und Civilisation den andern bei weitem überlegen. §. 979. Die besten Missionaire sind bis auf den heutigen Tag immer die Herrnhuter oder mährischen Brüder geblieben, die sich besonders um die Eskimos auf Labrador, wo sie die drei Missionen Na'm, Okkak und Gnadenthal gründeten, die unschätzbarsten Ver- dienste erworben haben, und mit der allerbewundernswürdigsten Ausdauer überall so segensreich wirken. Dagegen verderben beson- ders die Meth od isten mit ihrer finstern, abgeschmackten Lehre und ihrem Zelotismus hundertmal mehr als sie gut machen, wie die Sandwichs- und andere Südsee-Inseln beweisen, und auch die Congregationalisten, Episkopalen, Presbyterianer und Baptisten liefern meistentheils keine guten Missionaire; die Episkopalen noch die erträglichsten. Alle protestantische Missionen aber geben den Neubekehrten die Bibel in die Hände, haben dieselbe in viele Spra- chen, die srüher gar nicht geschrieben wurden, übersetzt und drucken lassen, und zugleich Schulen gegründet, wo außer der Religion auch andere nützliche Sachen gelehrt werden. In Hindustan besuchen nahe an 100,000 Kinder beiderlei Geschlechts solche Schulen. Wie viel katholische Missionaire gegenwärtig in Aktivität sind, wissen wir nicht; die Protestanten hatten zu Ende des Jahres 1830 schon 1131 Missionaire und Lehrer ausgesandt; davon ganz England 570, und zwar die londoner Missionsgesellschaft 165; die wesleya- nischen Methodisten (die mehr Unheil anrichten, als wieder gut zu machen ist) 200; die kirchliche Missionsgesellschast 140; die Bapti- sten 85; die Nord-Amerikaner hatten 323 Missionaire, wovon 23 Baptisten und 63 wesleyanische Methodisten. — Zur Bildung der Sendlinge bestehen mehre Seminare, namentlich zu Gosport und Hackney in England, Basel in der Schweiz, Barkel in dm Niederlanden, Berlin in Preußen, Malakka in Hinterindien, Se- rampur und Calcutta in Hindustan, und Sierra" Leone in Afrika.
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