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1. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 262

1836 - Leipzig : Schumann
262 Allgemeine Erdkunde. den am Ohio aber sind bis jetzt noch so wenig erschöpft, daß sie, obwohl nur sehr mangelhaft bewirthschaftet, doch einen noch einmal so großen Ernteertrag geben, als die bestbestellten Aecker in den vor- trefflichsten Gegenden in Massachusetts. Weizen und Mais wer- den in dieser Region am meisten gebaut; Tabak besonders in Virginien, Maryland und Kentucky. Weizen ist der dritte, Tabak der zweite, Baumwolle der wichtigste Ausfuhrartikel der Union. Hans wird noch jetzt, obwohl er zum Theil dem Tabak, der ein- träglicher ist, weichen mußte, stark in Kentucky gebaut, Wein von Schweizern zu Vevay am Ohio. Das Vieh gedeiht überall, durch- wintert in den südlichern Gegenden im freien Felde; in Virginien und den westlichen Staaten sind zahlreiche Schweineheerden. §. 1092. Die ganze Strecke vom südlichen Virginien und Tennessee bis zum mericanischen Meerbusen bezeichnen wir als die Region der Baumwolle. Der Anbau dieser Pflanze reicht allerdings bis in eine höhere Breite hinauf, wird jedoch nur in den bezeichneten Staaten so stark und in solcher Güte gebaut, daß sie ausgeführt werden kann. Von Getreidearten baut man Reis und Mais; der erstere ist ebenfalls Ausfuhrartikel, eben so wie Hanf und Tabak. Wie dieser letztere der erstern in Kentucky, so hat in Süd-Karvlina und Georgien der Indigo der Baumwolle wei- chen müssen. An die Stelle der Kartoffel, die nicht mehr recht ge- deiht, tritt die süße Patate. Auch für die Obstarten der gemäßigten Gegenden ist das Klima hier schon zu warm, sie arten aus. §. 1093. Die tropische Region begreift Louisiana, Flo- rida, das südliche Georgien, Alabama und Mississippi. Hier ist Zucker ein Hauptartikel; auch der Kaffee gedeiht, wird aber nicht ausgeführt; der Mais giebt, ohne daß viel Pflege auf ihn verwandt würde, außerordentlich ergiebige Ernten, doch beziehen sämmtliche Staaten am mericanischen Meerbusen und die am Mis- sissippi, südlich von Kentucky, fast ihren ganzen Getreidebedarf aus jenen am Ohio, da der Bau der Baumwolle und des Zuckerrohrs für sie weit gewinnreicher ist, als jener des Korns. Alle Süd- früchte wachsen vortrefflich, und zahlreiche Heerden von Rindvieh und Schweinen laufen in den Wäldern umher und suchen sich selbst ihre Nahrung. — Da alle Staaten im Süden Pennsylva- niens und des Ohio ihre Aecker von Sklaven bebauen lassen, so ist natürlich die Bewirthschaftung sehr mangelhaft. 8. 1094. Die vormals spanischen und portugiesi- schen Kolonien Amerika's. — Hier trafen mehrfache Um- stände zusammen, den Aufschwung der Landwirthschast zu hemmen. Die natürliche Trägheit der' Portugiesen und Spanier nämlich ist durch den entnervenden Einfluß eines heißen Klimas noch stärker geworden; auch bemühte sich die Regierung keineswegs, die Thä- tigkeit der Kolonisten, denen sie im Gegentheile vielfache Hinder- nisse in den Weg legte, anzufeuern. Die ungeheuern Summen, welche der Bergbau einbrachte, machten gleichgültig gegen den lang- samern, obwohl immer sichern Gewinn, den der Ackerbau abwirft; die Ausfuhr der Produkte ward verboten, keine fremden Schiffe durften in die Häfen einlaufen, und selbst der Anbau des Oelbau-
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