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1. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 272

1836 - Leipzig : Schumann
272 Allgemeine Erdkunde. Masse strohbedeckter Bambus- oder Erdhütten. Brennen sie ab, was häufig vorkommt, so stehen sie binnen wenigen Wochen wieder neu da. Nur die Bader, Medresseen, Moscheen, Pagoden und Bazare pflegen sich durch hübsche Bauart auszuzeichnen. Die mei- sten Städte sind mit Erd- oder Backsteinmauern umgeben, auf de- nen in Zwischenräumen Thürme sich erheben, wie in Buchara. In China und Japan ragen die Pagoden über alle andern Gebäude hervor. §. 1123. Afrika, das sich großentheils noch in einem Zu- stande der Barbarei befindet, hat in Vergleich zu den übrigen Erd- theilen nur eine geringe Anzahl von Städten. Die vorhandenen liegen zumeist an der Küste des mittelländischen Meeres, sind scbmuzig, und selbst Fez und Kahira haben viele so enge Straßen, daß zwei bepackte Kameele nicht neben einander gehen können. Die Häuser haben auch hier platte Dächer und die Fenster nach dem Hofe hinaus; sie ssind entweder aus Backsteinen aufgeführt, oder aus einer Mischung von Steinen und Erde, die mit weißem Kalk beworfen wird. Manche Moscheen dagegen sind ganz von Marmor. Am interessantesten sind in diesen Gegenden die Ruinen aus dem ägyptischen und römischen Alterthume, besonders die Py- ramiden und Obelisken. §. 1124. In Amerika hatten die alten Mexicaner und Pe- ruaner ordentliche Städte. Das alte Mexico oder Tenochtitlan hatte gepflasterte, breite Straßen, Wasserleitungen mit Röhrenwerk, und Kanäle, welche von Kähnen wimmelten und mit so breiten Brücken überbaut waren, daß zehn Reiter auf ihnen neben einan- der Platz hatten. Die Häuser waren niedrig, zum Theil aus Holz, zum Theil aus Stein; sedes Stadtviertel hatte seinen eigenen Tem- pel oder Teokalli. In der Mitte der Stadt stand ein großer Leo- kalli des Kriegsgottes; er glich einer oben abgestumpften Pyramide, auf der sich zwei Kapellen erhoben, neben welchen die dem Gotte bestimmten Menschenopfer verrichtet wurden; 39 andere Tempel um- gaben ihn. Der Palast des Kaisers bestand aus einer großen Menge von Gebäuden und hatte mehr als 1000 Zimmer; es war ein Arsenal vorhanden, ein großer, mit einer Säulenhalle umgebe- ner Marktplatz, und die Einwohnerzahl soll sich, nach Humboldt's Schätzungen, auf 300,000 Seelen belaufen haben. Von dem alten Tenochtitlan, auf dessen Stelle jetzt Mexico steht, sind nur noch wenige Trümmer übrig, desto größere und imposantere aber von der im Staate Chiapa liegenden altmexicanischen Stadt Culhua- can, das man nicht mit Unrecht das mexicanische Theben genannt hat. Sie liegt in der Nähe beá Dorfes San Domingo de Palenque. Auch bei Mit la im Staate Oaxaca und in an- deren Gegenden der Republik findet man imposante Ruinen. Auch die peruanischen Inkas hatten Städte, und Cuzco war ihre Hauptstadt. Chulucanas, das jetzt zur Republik Aequator gehört, hatte Häuser aus Porphyr, und es gab in den Felsen ge- hauene Festungen. Der Sonnentempel in Cuzco war ein pracht- volles, ganz mit Goldplatten belegtes Gebäude, in welchem die einbalsamirten Leichen der Inkas aufbewahrt wurden. Das Dach
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