Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 402

1836 - Leipzig : Schumann
402 Allgemeine Erdkunde. scher Natur zusein scheint. Die Ströme sind nirgend bedeutend; die größten auf der Insel Nipon. Dort fließen: der Podo-gawa, der aus einem See kommt und über Peddo geht; eine Strecke unterhalb fallt er in die Osaka-Bay; der Tenrio-gawa oder Strom des himmlischen Drachen; er fließt sehr reißend; ferner der Ara-gawa der Tone-gawa und der Jko-gawa. — Reli- gionen: die Sintolehre; der Buddhismus und der Siuto. Re- gierung: der geistliche Kaiser oder Darri, und ein weltlicher, der die wahre Macht in Handen hat, Kubo oder Seogun; viele Da- mios oder erbliche Lehenfürsten. — Die Japaner sind ein fleißiges und sehr sinnreiches Volk; die Erziehung ist gut, Unterricht durch alle Volksklassen verbreitet, so daß sie allen übrigen Völkern Asiens an Bildung voranstchen; besonders in Ehren halt man den Acker- bau; Viehzucht wird weniger sorgfältig betrieben. Ihre Kupfer-, Eisen- und Stahlwaaren (besonders Säbelklingen) sind vor- trefflich; nicht weniger geschätzt sind die Seiden- und Baum- wollenwaaren, Porzelan, Papier, Glas und lackirten Waaren. — Handel. Früher fuhren die Japaner auf eigenen Flotten bis nach Bengalen; seit 200 Jahren aber erlaubt die Regierung Nie- mandem mehr, nach fremden Ländern zu reisen, und der Handel ist daher nur Küstenhandel, oder geht von einer Insel zur andern. Allen auswärtigen Völkern ist der Verkehr mit Japan aufs Strengste untersagt; nur die Holländer, Koreaner und Chinesen dürfen, doch nur unter strenger polizeilicher Aussicht und in der einzigen Hafen- stadt Nangasaki, Handel treiben. Die Ersteren, die dort die Nieder- lassung Dezima haben, holen besonders Kupfer, Kampher, Seiden- und lackirte Waaren, die letzteren außerdem noch gedörrte Fische und Thran. Der innere Handel ist ungemein lebhaft, wird durch keine Binnenzölle gehindert^ und durch die vortrefflichen Landstraßen sehr erleichtert. — Das Reich besteht aus dem eigentlichen Japan, der Statthalterschaft Matsmai', den südlichen Kurilen und der Insel Tarrakai. Die Hauptinseln sind Nipon, 5100 Ihm.; Kiusiu, 1300; Sikoks, 800; Jesso mit den Kurilen 2950 und S a- k halten oder Tarrakai 2240 Ulm.; außerdem noch die B o- nin-Sima Gruppe. Armee etwa 120,000 Mann. Einkünfte etwa 126 Mill. Gulden. — Auf der Insel Nipon liegen: Yeddo im Hintergründe eines Meerbu- sens, eine der größten Städte aus Erden, mit einem Hafen. Sie hat einen Umfang von mehrern Meilen und 1,300,000 E.; grade Siraßen, die einander rechtwinklig durchschneiden; die Hauser sind aus Bambus, daher flach ; _ statt der Glassenster bedient man sich eines feinen Papiers; die Nipon-Brücke, der Palast des Seogun, viele Druckereien..— K i o oder Miyaka, Residenz des Dairi, ebenfalls eine sehr große Stadt mit prächtigen Gebäuden; im Tempel des Fokozi befindet sich die größte Glocke aus Erden (mehr als 2 Mill. Pfund Gewicht); die Stadt hat ^"Mill. E., liefert vortreffliche Kupserarbciten, Por- zelan, Gold-, Silber- und Stahlwaaren. — Oasaka an der Mündung des Podo-gawa, eine sehr wichtige Handelsstadt mit wenigstens 150,000 E. ; Cita- delle. — Auf der Insel Sikoks liegt die Stadt Awa, und auf Kiusiu finden wir Nangasaki, eine blühende Handelsstadt, mit einem Hafen, in welchem auf der kleinen Insel Dezima die Holländer ihre Niederlassung haben. — Auf der Insel Jesso, welche durch die Sangarstraße von Nipon getrennt wird, liegt Mats mai, lebhafte Handelsstadt mit einem Hasen und 50,000 E.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer