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1. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 409

1836 - Leipzig : Schumann
409 Iv. Politische Geographie. Asien, 5. Das Kaiserreich Annam oder Vietnam. Dieses ist das mächtigste Reich in Hinterindien, 17,000 ssssm. mit etwa 12,000,000 Einw. Es gränzt im N. an China, im O. und S. an das chinesische Meer, im W. an Siam. Die Negie- rung ist despotisch; die Heeresmacht beträgt vielleicht 90,000 Mann. Es zerfällt in folgende geographische Eintheilungcn: 1. Co ch in chin a oder Sü d-An nam, ein langer, flacher Küstenstrich zwischen dem Meere, und einem nicht sehr weit von demselben der Küste sich entlang ziehenden Gebirge; reich an allen tropischen Produkten des Thier - und Pflanzenreichs; viele eßbare Vogelnester; der Ackerbau wird von den Weibern betrieben, Handel meist nach China und mit den Franzosen, besonders mit Kandiszucker. Die Stadt Hüe am gleichnamigen Strome, ist groß uno von französischen Ingenieurs befestigt; Kasernen, Marincarsenale, 1200 Kanonen; Kanonengicßerei, Citadelle, 100,600 E. — Turon, lebhafte Handelsstadt. Der Paracels-Archipel. — 2. L o nk in oder N or d - Ann am, am Golf von Lonkin, der nur alle 24 Stunden einmal Ebbe und Fluth hat (§. 649.), ein fruchtbares gut be- wässertes Alluvialland, wo auch ein freilich dem chinesischen an Güte nach- stehender Thee wächst. Im N. liegen hohe Gebirge, und das Klima ist, be- sonders wegen der Seeluft gemäßigt. Verhandelt werden besonders Seide und lackirte Waaren. — Ketsch o am Sankoi mit 40,000 E. 3. Tsiampa, das fast ganz im Besitze unabhängiger Volker ist, liegt zwischen Kambodscha und Cochinchina. — 4. Kambodscha, begreift den südlichen Theil der annamitischen Halb- insel zwischen Cochinchina und Siam, und wird vom Kambodscha bewässert; die Küste ist im Allgemeinen flach und mit Wald bedeckt, einige gute Häfen; das Land ist ungemein fruchtbar, viel Gummi und besonders Kardamomen. Hauptstadt ist Saigon, mit vielleicht 80,000e. und einer Citadelle; großes Seearsenal; Kanal zum Kambodscha, bedeutender Handel. — Kambodscha oder Laweik aus einer Insel des Menamkong, ist von Kanälen durchschnitten. — Pan omping, zweite Hauptstadt. — Die Pulo-Kondor-Gruppe. 5. Das annamitische Laos, ein dünn bevölkertes, ungesundes Land, zerfällt in Klein-Laos, westlich von Tonkin, in das Königreich Tiem und den südlichen Theil des Königreichs der Lanschans. 6. Das Königreich Bao, sehr unbekannt. — 7. Biele unabhängige Gebiete in den Hochthälern der Gebirge. — Die Andamanen und Nikobaren. Eine lange Inselkette zwischen dem Kap Negrai's und der Nordwestspitze von Sumatra; sie sind dünn bevölkert, aber un- abhängig. Die Andamanen, von ganz rohen negcrartigen Stämmen bewohnt, zwischen 10 und 13 0 n. Br.; eine große und zwei kleinere Inseln, sodann viele unbedeutende Eilande. Groß-Andaman besteht aus zwei Inseln; die im vorigen Jahrhunderte von den Briten gegründeten Niederlassungen mußten des verderblichen Klimas wegen wieder aufgegeben werden. —^ Die Nikobaren oder Frederiksderne, zwischen 6 bis 10" n. Br., 10 größere und viele kleinere Inseln; mit friedsamen Bewohnern malayischen Stammes. Die nördlichste Insel ist Karnikobar. Hier und auf einigen an- dern hatten die Dänen, wie die Oesterreicher im Jahre 1778 auf Kamorta, eine Niederlassung gegründet; beide Völker gaben dieselben aber wegen des ungesunden Klimas ebenfalls aus. — H i n d u ft a n (beinahe 60,000 lh Meilen). Dieses große, herrliche Land „Asiens Stolz und der Garten der Welt", wie es ein orientalischer Dichter genannt hat, heißt bei
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