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1. Geographische Repetitionen - S. 147

1870 - Berlin : Gaertner
Europäisches Russland. 147 üa also wohnt dev blondhaarige, blauäugige Grossrusse. Nicht ist er so abschreckend hässlich, wie ihn der Volkswitz sich ausmalt, im Gegentheil ist er fast durchweg wohlgebildet. Viele gute Eigen- schaften zieren ihn und viele natürliche Anlagen sind ihm mitgegeben; doch befähigen diese ihn mehr zur Nachahmung als zur Erfindung. In dem kurzen Raum dieser Darstellung ist die unendliche Fülle der Erscheinungen des russischen Volkslebens nicht zu erschöpfen, weshalb hier auch nicht einmal der Versuch dazu gemacht wer- den soll. Der bedeutendste Zufluss, den die Wolga von rechts her aus diesem Becken aufnimmt, ist die Oka, welche bei Nischnei Nowgo- rod mündet. Da befinden wir uns an der Ostgrenze Grossrusslands und erblicken auf den berühmten Messen mit Erstaunen die Trach- ten West - Europas neben dem asiatischen Kaftan; wir hören den Rheinländer sprechen und vernehmen unbekannte Klänge mongoli- scher Dialecte. Ein paar Meilen weiter und wir befinden uns im Khanate von Kasan. Kasan und Astrachan rechnen die Russen schon zu Asien. Diese Khanate haben zum Theil tatarische Bewoh- ner; doch ist mit dieser Bezeichnung wenig gesagt, denn es bilden sich hier an der Grenze verschiedener Nationalitäten ganz neue Stämme. Wichtig ist der untere Lauf der Wolga für Russland durch den Stör- fang und den Caviarhandel, wodurch besonders Astrachan berühmt ist. Ein grosser Theil des Khanates Astrachan besteht aus Steppe, in der sich Salzseen und Salzsümpfe in Menge vorfinden. Wenn man die Bodenformation am Nordufer des Caspisees betrachtet, so wird man unwillkürlich darauf geführt, dass hier einst auch noch der Caspisee gefluthet und erst durch die Schlammmassen, welche Wolga und Uralfluss mitgeführt, dieser Theil Festland geworden. In diesem Halbrund findet sich überall Salz; in den flachen Sumpfmooren verdunstet im Sommer das Wasser und weit und breit zeigt sich die Landschaft von einer Salzkruste bedeckt, als ob es mitten im Sommer geschneit hätte. Das benutzen die nomadisiren- den Kirgisen für ihre Heerden. Einer dieser Seen, der Eltonsee, ist so salzhaltig, dass die Regierung an ihm Salzwerke angelegt hat. Der Steppencharakter des südlichen Theiles von Astrachan setzt sich noch fort in die Landschaft Kaukasien hinein. Wie der untere Theil der Wolga erst seit der Zeit Peter 1. russisch geworden ist, so sind die Kaukasusländer noch später, in diesem Jahrhundert er- obert worden. Man hat behauptet, dass das Asowsche Meer mit dem 10*
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