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1. Geographische Repetitionen - S. 210

1870 - Berlin : Gaertner
210 Italien. von Squillace und Eufemia, ähnlich wie das Gap in Vorder - Indien. Südlich von diesem Isthmus erhebt sich der Apennin noch einmal im Aspro monte und endet im Cap Spartivento. In die östliche Halbinsel zieht kein Gebirge, sondern ein hügeliges Bergland, wel- ches an Wassermangel leidet. In diesem südlichen Theile Italiens haben sich die räthselhaften Ureinwohner, der sogenannte Japygische Stamm, am längsten erhalten und sind uns unter dem Namen Luca- ner, Bruttier etc. bekannt. Besonders an diesen Küsten Hessen sich die Griechen nieder und gründeten hier Grossgriechenland, dessen bedeutendste Stadt das dorische Tarent war. Hier ist eine wunderbare Mischung der Völker vor sich gegan- gen! Zuerst sassen hier also Japygier mit eigener, uns unverständ- licher Sprache. An den Rändern des Landes siedelten sich die Griechen an; so hängen in den Inschriften an den Japygischen Wurzelwörtern griechische Endungen. Als die Römer Samnium er- obert hatten, also das Hinterland für die handeltreibenden Küsten- städte, da unterwarfen sie im Tarentiner Kriege diese Landschaften. Sie führten von Benevent über Venusia ihre grosse Heerstrasse nach Tarent und von da quer durch das alte Calabrien nach Brundusium, dem berühmten Ueberfalirtsort. Das alte Calabrien, sagten wir, denn der Name bezeichnet heute die südwestliche Halbinsel, während jene nordöstliche Apulien heisst. Diesen Namen trugen zu verschiedenen Zeiten auch sehr verschiedene Landschaften. — In der Völkerwanderung konnte sich hier kein deutscher Stamm dauernd behaupten; auch später wurde die longobardische Herrschaft stets von Griechen und Saracenen aufs heftigste bekämpft und beide schliesslich von den Normannen unterworfen. Dann herrschten deutsche Könige, nach ihnen die Angiovinen, darauf die Aragonesen, die Spanier und endlich die Bourbons. Was hat dieses Volk erduldet! Es ist kein Wunder, dass es so verlumpt und heruntergekommen ist, als wir es jetzt sehen. — Eine Eigentümlichkeit Italiens bilden die kleinen Gebirge und Berglandschaften, welche dem Apennin vorgelagert sind. Ausser den vulkanischen Euganeen und Berenicischen Hügeln, die im nördlichen Tief]ande liegen, merken wir im Westen des Apennin zunächst die Apuanischen Alpen, eine kleine aber hohe Kette zwischen Macra und Segre. Dort bei Carrara wird der berühmte Marmor gebrochen und aus dem Hafen Spezzia ins Ausland geführt. Bedeutender als dies kleine Alpenland ist das Hochland von Toscana.
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