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1. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 40

1850 - Berlin : Heymann
landes vorüber gegen Westen bis zu der Landschaft Fazuklo um den blauen Nil. Innerhalb dieses Waldgürtels liegt um den Takaze die Provinz Sire, mit fettem, schwarzem, überaus fruchtbarem Boden, in der Landessprache Mazaga genannt, welcher überhaupt den ganzen Sumpfgürtel um das Hochland charakterisirt; weiter westwärts der District Walduba, eine einsame Landschaft, der Aufenthaltsort Ver- bannter und politischer Flüchtlinge in der Geschichte Abys- siniens. Der höchste Grad von Fruchtbarkeit zeichnet diese Nie- derungen aus. Allein ungeachtet ihrer Vegetationsfülle ist diese Landschaft dennoch nur spärlich bevölkert, da die glühende Tropenhitze des Sommers über dem feuchten Boden die Atmosphäre mit Miasmen füllt, die selbst für die Lan- desbewohner von der gefährlichsten Wirkung sind. Gleich- zeitig sind diese bewaldeten Wildnisse der Aufenthalt vieler reißender Thiergattungen, der Rhinozerosse, Büffel, Panther, Leoparden, Löwen, sowie zahlloser Elephantenheerden, und in den Sümpfen Krokodile, Schlangen, Eidechsen, Scorpione. Der mitten unter den Schrecknissen dieser, von unge- bundenen Naturkräften heimgesuchten Sumpfregion, verbreitete Stamm der Sch anga llan eger ist ein räuberisches Geschlecht, das weder Viehzucht noch Ackerbau kennt, und sich von Jagd und Fischerei nährt; durch die Regenzeit in Höhlen und Grotten der Gebirge zurückgedrängt, kommen sie wäh- rend des Trocken-Climas aus denselben hervor und kehren dann wieder in ihr Jagdrevier zurück; aber nächst dem Kampf mit den Thiergeschlechtern ihrer Wüsteneien, sind es auch die Angriffe ihrer Nachbarn des Hochlandes, der Abys- sinier, welche sie abzuwehren haben. Von hier aus begin- nen die jährlichen Sclavenjagden der Statthalter der abys- sinischen Grenzprovinzen; allein ungeachtet dieser blutigen Kämpfe sind die Schangallanegcr dennoch im Besitz ihrer Jagdreviere geblieben, und noch gegenwärtig ist der von ihnen bewohnte Sumpfgürtel die große Scheidewand des Hochlandes und der Ebenen des mittleren und unteren Nil- stromes. Nur zwei Durchgänge durch die nördliche Ge- birgskette des Hochlandes sind es, durch welche freie, von ihren räuberischen Ueberfällen gesicherte Handelsstraßen führen;
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