1850 -
Berlin
: Heymann
- Autor: Kalckstein, Moritz von
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt, Militärschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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b) Die Stusenlandschaften des Riogrande, Gambia,
Senegal.
Der nördlichste dieser drei Ströme, der Senegal, ent-
springt auf dem Hochlande d e r M a n d i ng os. Der Quelle
des Senegal benachbart, entspringt der Gambia; etwas süd-
licher auf der Hochfläche von Timbo der Riogrande. Die
Annäherung ihrer Quellen und der Parallelismus ihres
Laufs, in Uebereinstimmung mit allen übrigen Naturbedin-
gungen, vereinigen diese drei Ströme zu einer einzigen groß-
ßen Naturform. Alle drei durchbrechen in Katarakten die
Randgebirge des westlichen Sudan, worauf sie in einem
geregelten Lauf auf einem fast wagerechten Boden die
Küsienlandschaft Senegambien durchziehen; ein Flachland,
das im Norden des Caps Sierra Leone beginnt und mit
zunehmender Breite bis über den Senegal sich auödehnt,
wo es durch die Wüste Sahara begrenzt wird. Der südliche
Theil bis zum Gambia ist ein durch unzählige kleinere Flüsse
durchschnittenes, äußerst fruchtbares Gestadelaud. Im Nor-
den des Gambia wechselt der Culturboden um die tiefen
Einsenkungen der Flußläufe mit dem Wüstencharakter einer
öden Steppennatur, die vorzugsweise die inneren höheren
Theile auszeichnet.
Der Senegal, der nordwestlichste Strom, entspringt
aus mehreren Armen, unter denen drei als die bedeutend-
sten zu bezeichnen sind. Der östlichste, der Ko ko r o, und der
mittlere Bafing, entquellen dem Plateau von Jalon-
kadu; erst nach ihrer Vereinigung, schon bei dem Eintritt in
das Tiefland, tritt der d r i t t e von der Landschaft Timbo kom-
mende Quellarm Fal ene zum Hauptstrom. Der Durchbruch
des Senegal durch den Gebirgsrand der Hochterrasse bildet
Katarakten und Stromschnellen, deren letztere vor dem Ein-
tritt des Stroms in das Flachland, die Feluhkatarakten,
durch tiefe Felsspalten von etwa 80' Höbe hindurch-
brechen. Von hier durchströmt der Senegal in einem ruhi-
gen Lauf, in vielen Windungen, mit einem äußerst unbedeu-
tenden Gefälle, sein mittleres Stufenland, als der Grenz-
strom der nördlichen Mauren, und der an seinem Südufer
wohnenden Negerstämme der Joloffen. Erst bei Podhor, in