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1. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 55

1850 - Berlin : Heymann
einer Entfernung von 60 Stunden von der Küste, beginnt der untere Lauf; bis hierhin dringt die Fluth, daher die Möglichkeit, den Strom aufwärts auf dieser Strecke mit Seeschiffen zu befahren. Wie alle großen Tropenflüsse, entwickelt auch der Senegal die Erscheinung periodischer Wasser - Anschwel- lungen. Tritt die Regenzeit ein, so beginnen die ersten Anstauungen, daher hat der Senegal vom Mai bis zum December seinen höchsten Wasserstand. So wie beim Nil, so ist auch beim Senegal diese Ueberschwemmungs- periode von den gesegnetsten Folgen für die umgebenden Landschaften, die mitten unter angrenzenden Wüsten sich in das reichste Fruchtland verwandeln, das die ergiebigsten Reiserndten gewährt. Die zurückbleibenden Wasser haben in dem Deltaboden des Senegal, an seinem Nord- und Südufer, die Seen von Cajor und Paniefoala gebildet, in der Mitte fruchtbarer Culturebenen. Um den Cajorsee breiten sich auf weiten Strecken schon am Eingänge zur Wüste Sahara Gummiwaldungen aus, deren Produkt der Gegenstand eines einträglichen Handels zwischen den Mauren und den Bewohnern der Küste geworden ist. Vor seiner Mündung in den Ocean bildet der Senegal ein von vielen Armen durchschnittenes Deltaland; der Hauptarm wendet sich in westlicher Richtung dem Meere zu, nimmt aber bei seiner Annäherung zur Küste plötzlich unter einem rechten Winkel eine Südwendung an, worauf er mit dem Meere einen langen schmalen Dünenstreif bildend, sich in dasselbe unterhalb des französischen Forts St. Louis ergießt. Der zweite Strom, der Gambia, entquillt wie der Se- negal dem Hochland von I a l o n k ad u, durchfließt die Fulah- terrasse und tritt nach der Aufnahme vieler wasserreicher Zu- ströme, deren letzter der Neri ko ist, mit Kataraktenbildungen bei Barakonda in sein Flachland. Von hier beginnt die Schiff- barkeit des Stroms; durch eine sanftwellige, bewaldete, reich bevölkerte Ebene zieht derselbe bei Pisania vorüber, bis wo- hin er durch das Eindringen der Fluth für Seeschiffe be- fahrbar wird. Unterhalb Pisania setzt der Gambia seinen Lauf durch Sumpfungen und undurchdringliche Mangowal- dungen zum Meere fort, in das er sich, einen breiten Liman bildend, unterhalb des britischen Forts St. James ergießt.
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