1850 -
Berlin
: Heymann
- Autor: Kalckstein, Moritz von
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt, Militärschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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,i]+irtf a) Pas sibirische Tiefland.
^Die sibirische Ebene nimmt den ganzen Norden des
asiatischen Continents ein, fast % des Flächenraums von
ganz Asien. Nach seiner Längenerstreckung dehnt sich Si-
birien vom Uralsystem bis zum lamutischen und Behringsmeer
aus, in der Breite vom Nordrande des hinterasiatischen
Hochlandes bis zum Gestade des arktischen Oceans. Das
Areal Sibiriens gehört zu den bedeutendsten Depressionen
der Erdrinde, es umsaßt 180,000 Q. M., übertrifft
den europäischen Erdtheil in seiner horizontalen Ausbreitung
« der südliche Theil der sibiri-
schen Ebene bis etwa zum Parallel des 600 N. Br. ent-
wickelt Cülturfähigkeit. Waldbedcckung, Ackerboden und
Weideland wechseln auf dem breiten Gehänge der Abfall-
stufen des Hochlandes, deren Inneres durch Erzreichthum
ausgezeichnet ist; es ist daher diese schmale Zone des Ueber-
gangs das eigentliche Colonieland der Europäer; hier sind
es die Punkte Orenburg, Tobolsk, Koliwan, Ir-
kutsk, Nertschinsk, Jakutsk, Ochotsk, über welche
die Cultur Von Westen gegen den äußersten Osten bis zum
großen Ocean fortschritt. Der mittlere Gürtel der sibirischen
Niedprung ist ein einförmiger steriler Steppenboden. Auf
keiner Stelle entwickelt das Niederuugsland die Fruchtbarkeit,
welche den Boden der sarmatischen Ebene im Westen des
Ural charakterisirt. Kein Humusboden überdeckt die weiten
öden Flächen, überall breitet sich ein unwirthbarcr, mit
Scilztheilpn untermischter Sand-, und Steppenboden aus.
Es fehlt Sibirien.der mannigfaltige Schichtenwechsel ver-
schiedener Erdarten, daher ynit der Einförmigkeit der geolo-
gischen Entwicklung auch das vegetative gnd animalische
Leben zu keiner Mannigfaltigkeit seiner^ Entwicklungösormen
gelangen konnte. Dse dritte Naturform der sibirischen Nie-
derung ist das Gestadelgnd des arktischen Ozeans, ein flacher,
mit Sumpfungen und Salzlagunen (Tundras) überdeckter,
.wenig übex dem Hp,eau des Meeres erhobener Küsten-
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Drei große Wassersysteme, Ob, Jenlser, Lena,^.n^t
einer Entwicklung ihrer Strombahnen von wenigstens 400