1850 -
Berlin
: Heymann
- Autor: Kalckstein, Moritz von
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt, Militärschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Zuströme des Maranhon und des la Plata theilt dasselbe
in eine nördliche und eine südliche Abtheilung.
Ueber der nördlichen streicht in vorherrschender Nord-
ostrichtung ein zu mäßiger Erhebung ansteigender Höhen-
zug, die Serra dos Vertentes, die bei der Quelle des
Parnaiba in mehrere Verzweigungen gespalten, in einer
östlich auslaufenden Kette gegen das atlantische Meer ab-
fällt, in einer westlichen den Tokantin begleitend, die Ma-
ranhonmündung erreicht. Das Bergland im Osten der Serra
dos Vertentes mit der allgemeinen Benennung der Minas
geraes bezeichnet, ist eine flachhügeliche Hochebene von
dem auf der Serra Negra entspringenden S. Francisco
durchschnitten. Weite Flächen, Campos, mit Gras und
dichtem Gebüsch bewachsen, charakterisiren die Natur dieses
Berglandes. Im Osten des S. Francisco steigt im Pa-
rallelismus mit der Streichungslinie der Serra dos Ver-
tentes in ihrem südlichen Theile durch die Serra Mante-
queira mit den südbrastlianischen Bergzügen verbunden,
die Serra do Espinha^o zu einer ansehnlichen Kamm-
höhe an; die bedeutendsten Gipfel sind der Jtacolumi
5400' und der Jtambe 5700' hoch. Die Stufenabfälle der
Serra do Espinhaco zur brasilianischen Küste werden durch
die Flüsse Belmonte und Doce durchschnitten. Gegen
den innern Continent ist das brasilianische Hochland wenig
erforscht. Das der Serra dos Vertentes sich anlehnende Berg-
land besteht aus sandigen, wasserarmen Flächen; den äußersten
Westrand bildet ein wellenförmiges, zu nur geringer Höhe
ansteigendes Hügelland mit dem Charakter der Campos von
einzelnen Bergrücken durchzogen, deren westlichster die Cor-
dille re Geral, den Madeira erreicht. Gegen die Nord-
seite senkt sich das brasilianische Hochland in allmäliger
Neigung zum Niederungslande des Amazonenstroms, dessen
südliche Zuflüsse, Topajos, Zkingu, Tocantin mit dem Araguay,
die Randgebirge in Catarakten durchbrechen.
Die südliche Gruppe des brasilianischen Bcrglandes
wird durch den Parana durchschnitten. An der Westseite
des Parana erreichen die Abstufungen der Hochfläche den Pa-
raguay; den Ostrand bildet der Gebirgszug der Serra do
Mar, der bei dem Cap Frio beginnt, gegen die Bai von
Rio Janeiro abfällt und gegen S.w. den Mittlern Lauf des