1832 -
Kempten
: Dannheimer
- Autor: Cammerer, Anselm Andreas Caspar
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Religion. Verschiedenheit derpolytheisten rc. i<*
c) in die bischöfliche, (im eigentlichen England), und
d) in die presbyterianische Kirche (in Schottland).
Besondere religiöse Ehrisicngesellschaften sind:
a) die Mennoniten oder Wiedertäufer,
b) die Quacker, und
c) die Herrnhuter oder evangelischen Brüder.
§. 54. Verschiedenheit der Polytheisten.
Tie Polytheisten oder Heiden sind entweder:
a) Fetisch-Anbeter, wenn sie Gegenstände der Körperwelt,
z. B. Steine, Baume, Thiere rc. göttlich verehren,
b) oder Stern-Anbeter, wenn sie Sonne, Mond oder Sterne
als Götter anbeten — wohl der verzeihlichste Götzendienst!
c) oder Heldenanbeter, wenn sie ausgezeichneten Männern
göttliche Ehren erweisen,
d) oder Bilder-Anbeter, wenn sie ihre Gottheiten in Sinn-
bildern verehren.
"Von dcn Heiden sind die bekanntestendie Vramancn, oder
Verehrer des Drama in Ostindien; die Schamanen, oder Ver-
ehrer des Dalai Lama in der großen Tartarci und Mongolei, so
wie in China und Tibet; die Buddhisten oder Verehrer des Fv,
Consutse, Xinto rc. vorzüglich in China rc.
§.55. Beschäftigungen der Menschen.
Die wenigsten Naturproducte entstehen von selbst; die mei-
sten muß die menschliche Hand dem Boden entlocken oder ab-
gewinnen. Darauf gründen sich die Beschäftigungen des
größten Theils der Staatsbürger.
Diese Beschäftigungen sind: Land bau, Viehzucht, Berg-
bau, Forstkultur, Jagd und Fischerei.
Da aber fast kein rohes Produkt in seiner rohen Gestalt
verbraucht werden kann, sondern die bearbeitende und veredelnd^
Hand des Menschen erwartet, so hat jeder Staat Werkstatt e>
Fabriken und Manufakturen nöthig. Solche veredelte Pro-tz
ducte heißen dann Kunstprodukte.
Sowohl mit Natur- als Kunstprodukten wird Handel getrie-
den. Er ist immer nur Tausch, entweder der Waare für Waare,
oder der Waare für Geld.
§.56. N e g i e r u n g s s 0 r m e n.
Der Staat ist eine Vereinigung aller Bewohner eines Lan-
des unter einerlei Gesetze und eine oberste Gewalt. Ihrer Form
nach sind die Staaten:
a) Monarchien, wenn nur einer das Recht der Gesetzgebung
hat, oder
b) Republiken, wenn mehrere im Besitze dieses Rechtes sind.
Die Monarchien sind wieder:
enrweder erblich, wenn die Regierung in der Familie des
Staatsoberhauptes bleibt,
b) oder Wahlreiche, wenn nach dem Tode des Regenten im-
mer ein Anderer gewählet wird.
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