1832 -
Kempten
: Dannheimer
- Autor: Cammerer, Anselm Andreas Caspar
- Auflagennummer (WdK): 6
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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360 Indian. Nordamerika, u. vereinigte Staaten von
und umschreibt ein Areal von mehr als 6000^ M., worauf etwa
24-000 Indianer herumschwarmen.
Ans der Tüdwestgrenze strömt der Mi ssi si p p i, vom b ri tti sch en
Gebiete scheidet eine politische Grenze. Das Land enthält niedrige
Gebirge und viele Wälder und Ebenen, mit einem ziemlich
rauhen Clima. Städte gibt cs nicht, sondern wenige Forts
zum Schutze der Weißen, und als Anhaltspunkte künfti-
ger Cultur.
5) Das Gebiet O r eg a n, erst 1822 gebildet, ist die westlichste
Besitzung der Union, und dehnt sich zwischen den mexikanischen
und brittischen Ländern, so ^vic zwischen dem F e l s e n g e b i r g e und
dein stillen Meere aus. Seine Größe beträgt gegen 16 000 ^M-,
woraus über 120.000 wilde Indianer wohnen.
Der größte Fluß jst der O reg an oder der Columbia, der
in das stille Meer fällt, und der Hauptrcichthnm sind Pelzwaaren,
vorzüglich S e e 0 tt e r b ä lg e. An der Mündung des Columbia ist
das Fort A st0 r i a mit einem Hafen, die einzige Niederlassung
der Amerikaner, und der Sitz ihres Gouverneurs.
5) Das indianische Noroamerika.
Wir verstehen darunter den ungeheuren innern Land-
strich Nordamerikas, von der B ehring sftraße bis zur Hud-
sonsbai, und vom 400 bis zum 70° Nordbreite — eine Flache
von mehr als 100.000 b M., an Größe fast Europa gleich.
Das Land dehnt sich also zwischen dem Eismeere, Neu-
wales/den Freistaaten und den Westküstenländern aus,
und ist im Ganzen noch sehr wenig bekannt, obwohl den
nördlichen Theil die Britten, den südlichen die Nord-
amerikaner zu ihren Besitzungen rechnen.
Man trifft hier große Heerden von Renn- und Elenthie-
ren, wilden Ochsen und kostbaren Pelzthieren an, vor-
züglich schwarze Füchse, Wölfe, Biber rc, Die Einwohner thei-
len sich mehr südwärts in unzählige Stämme wilder In-
dianer, die theils nomadisch, theils ansäßig in dorfweis
gereiheten Hütten unter Oberhäuptern, Ka z iken genannt,
leben, und sich mit Jagd, Fischerei und Krieg beschäftigen.
Im hohen Norden leben Eskimos, welche gegen die India-
ner tödtlichen Haß nähren. Beide Nationen treiben mit den
Amerikanern und "Europäern Tauschhandel; sie zahlen meist
mit Biberfellen, und tauschen dafür Schießgewehre, und
Branntwein ein, dessen übermäßiger Genuß die unglück-
lichen Einwohnerwehr entsittlichet und vermindert, als
ihre Kriege unter einander, und der Europäer und Nordamerikaner
wucherische Gebietsvergrößerungen.
6) Die vereinigten Staaten von Mexiko,
H. 1. Lage, Grenzen und Größe.
Dieser große Staaten bund, einem unregelmäßigen
Dreiecke ähnlich, Nordamerikas schönstes und reichstes
Land, und vormals das spanische Bice königreich Neu-
spanien ausmachend, liegt südwestlich von den vereinig-