1806 -
Weimar
: Verl. des Geograph. Inst.
- Autor: Gaspari, Adam Christian
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Atlas
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Europa. - ■
Recht, den Kaiser zu wählen, welche daher Kur-
(Köhr- d. i. Wahl-) Fürsten heißen. Diese wa-
ren: i) der Erzbischof von Mainz; 2) der Erzbi-
schof von Trier; 3) der Erzbischof von Kölln;
4) der König von Böhmen; 5) der Pfalzgraf
bei Rhein, jetzt König von Baiern; 6) der Herzog
zu Sachsen; 7) der Markgraf von Branden-
burg; 8) der Herzog von Braunschweig-
Lü ne bürg. Die drei ersten waren also geistliche,
aber zugleich Beherrscher von teutschen Landern; die
übrigen sind weltliche Regenten. Allein durch die
Abtretung desjenigen Theils von Teutschland, der auf
der linken Seite des Rheins liegt, sind hierin, wie in
ganz Teutschland, große Veränderungen vorgefallen.
Der Kurfürst von Mainz heißt nun Kur-Erzkanzler;
Trier und Kölln sind ganz eingegangen. Dagegen sind
1) der Markgraf von Baden, 2) der König von
Wirtem.berg, 3) der Landgrafvon Hessen -Kassel
und 4) der vvrmalüe Großherzog von Toscana alsjez-
ziger Besitzer von Wirzburg Kurfürsten geworden, so daß
nun zehen Kurfürsten sind. Wegen ihrer großen Vor-
rechte vor allen übrigen Fürsten, wodurch sie sich un-
mittelbar au die Könige anschließen, nennt man sie
Kurfürsten, und ihre Lander, mit deren B- sty diese
Vorrechte verbunden sind, Kurfürstenthümer.
Böhmen allein, und nun auch Baiern und Wirtemberg
führen den höhern Titel eines Königreichs.
Diese Kurfürsten versammeln sich, in Person oder
durch Gesandte, und berathschlagen sich über die Wahl
eines teutschen Reichsoberhaupls oder Kaisers, noch
mehr aber über gewisse Punkte, welche die Recbte des
Kaisers und der R ichsstande, die Regierung und
Wohlfahrt des Reichs betreffen,' und in einer Schrift