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1. Abt. 2 - S. 659

1830 - Hannover : Hahn
659 Chinesisches Reich. Tibet. Die südlichen Inseln sollen einen eigenen unabhängigen König haben, der in der Stadt Lingdsching wohnt. Ii. Tibet. Die Größe ist nicht zu bestimmen, jedoch zwischen 20—30,000 Q.m. anzunehmen. Wir verstehen unter Tibet das höchste Gebirgs- land Asiens zwischen dem Himalleh oder Himülaya in Süden, dem Mustag und Kentaisfe in N., welches sich an der N. Gränze von Indien vom Belurtag und Hindukusch gegen So. bis stach China hinzieht und die höchste Stufe zwischen dem Indischen Tieflande s und Hochasien ausmacht. Es bildet mehre Hochthaler (8 bis 10,000 F. hoch) zwischen den genannten Bergketten. Das Himülaya Ge- birge enthält hier die Riesengipfel Dawalagiri, gewiß über 26,000 F. *), Tschumulari vielleicht eben so hoch, den Dschamatri, Dschawahir, Dhaibun, Tsch a n d rag i ri, und noch verschiedene andere über 20,000 F. hohe Berge. Hochpässe, z. B. der über dem Al- pensee Deotal —18,000 §., der Hangorungp'aß — 14,800 F. füh- ren über diese Gebirge, welche durchaus ihrer natürlichen Beschaffenheit nach mit den Schweizer Alpen übereinstimmen, bis zu einer Höhe von mehr als 11,000 F. bewohnt werden und in denen noch bis 14,000 F. Höhe Ackerbau getrieben wird. Biele Seen, unter denen der Dschan- dro 30m. im Umfange, Terkiri 15 M. lang, der heilige Manas- sarowar, der Ra w unrud, Quelle des Sudlutsch, 14 bis 15,000 F. hoch, zahlreiche Salzseen. Fürchterliche Felsenwege, Schnee- u. Eis- felder, Wasserfälle, unermeßliche Abgründe findet der Wanderer in diesem merkwürdigen Lande, welches durch seine Bergpässe, Indien, China und Hochasien verbindet. Alle Hauptflüsse von So. Asien ha- den hier ihre Quellen und tausend kleine Berggewässer führen ihnen Vorrath zu und schwellen sie zu mächtigen Strömen an. In W. ent- springt der Indus am N. Rande, während seine östlichen Nebenflüsse dem S. Rande des Himalleh entquellen, nur durch eine Bergkette von den Quellen des Tsampu (nach der bisherigen Annahme, der hernach benannte Bramaputra, wahrscheinlich aber der Hinterindische Jrawaddy) und Ganges getrennt, welcher letzterer am Berge Gan- gutri und zwar aus dem 21,000 F. hohen St. Georgs Gletscher an der S. Seite des Himalleh im Indischen Nepal hervorkommt. So wie der Indus den ungeheuren Bogen gegen W. macht, so der Tsam- pu gegen So., bis er die Bergkette in: Chinesischen Hochlande durch- bricht , wie der Indus an der Nw. Gränze von Kaschmir. Auch die übrigen Hinterindischen Ströme, der Saluän, Men am und D o n- nai entspringen in Tibet und strömen nach langem östlichen Laufe durch das Hochgebirge der Chinesischen Provinz Uünnan zum Hinterin- dischen Tieflande hinab. Der höchste Theil des Landes hat kahlen, dürren Boden und bietet zum Theil das Bild völliger Wüstenei dar, andere Gegenden sind fruchtbar und ämsig angebauet. Ein großer Theil Tibets hat rauhe Luft, längere Winter als Deutschland, wenig *) Blake maß über 28,000 Engl. F., Andere 27,677, u. 25,589 Engl.f.
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