Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Abt. 2 - S. 667

1830 - Hannover : Hahn
Latarei. 667 Dschihun, der von da an, wo er die Gebirge verläßt, so wenig Fall hat, daß er nur langsam fortschleicht. Er erreichte ehemals den Kaspi- schen See, seit etwa 100jahren aber mündet er im Aral See; deut- lich sieht man noch die Spuren des alten Bettes, seht eine mit Schilf bewachsene, zum Theil mit Flugsand bedeckte Niederung. Nördlicher im Hochlande, durch den Mussart und Karatag vom Gebiete des Bal- kaschseetz getrennt, entspringt dersir oder Sihun, der ebenfalls dem Aral See zufließt. Nicht weit von ihm, südlicher, hat noch der Kisil oder Udsjan seine Mündung. Nördlich vom Sir sind die Ebenen von Kaptschak mit den großen Steppenflüssen Zui, Sarasu u. a., die am Ende Steppenseen bilden. In S. des Amu ist der Marg. Hab und der Herirud, die von: südlichen Hochlande herab gegen Nw. fließen und wahrscheinlich durch den Tedschen in den Kaspi- schen See fließen. Der Kaspische See, 160m. lang, im Durch- schnitt 30m. breit, — 8600 Q. M., hat in S. u. W. sehr steile Ge- birge, in N. und So. meistentheils ganz flache oder nur mit Hü- gelketten besehte Ufer. Zahlreiche sich immer vergrößernde Inseln, be- decken an vielen Stellen seine Ufer; die in W. sind vulkanisch. Er ist sehr fischreich, enthält Seehunde, ist etwas gesalzen, besonders in S. sehr tief, oft stürmisch, ohne Abfluß, und doch bemerkt man ein beständiges noch unerklärtes Abnehmen seiner Wassermasse. Aus älte- ren Nachrichten sowohl, als aus der Beschaffenheit seiner Umgebung muß man schließen, daß er einst viel ausgedehnter war (jetzt steht sein Wasserspiegel um 300 F. tiefer, als der des Schwarzen Meeres) und na- mentlich mit dem jetzt 25 bis 30 M. von ihm entfernten Aral See in No. in Verbindung gestanden habe. Seine Hauptrichtung ist von So. nach Nw., ein bedeutender Arm wendet sich gegen No., wo die tiefe Wertwoi Bai in N. der felsenreichen Halbinsel Mangi- schlak. In So. ist die Balkan Bai, die noch 1723 den Amu anfnahm. Der Aral See, der durch eine theils hügelreiche, theils völlig flache mit kleinen Seen u. Sümpfen (Spuren ehemaligen Mee- resbodens) angesüllte Landenge vom»vorigen getrennt ist, acht Tagerei- sen (35 bis 40 M.) lang, 2 Tagereisen breit, hat in Nw. ein klip- penreiches, übrigens flaches Ufer, ist voll Inseln, etwas gesalzen, ent- hält dieselben Fische, auch Seehunde und Schildkröten, wie der Kaspi- sche See und nimmt die drei Hauptflüsse des Landes in zahlreichen Ar- men auf. Die eigentliche Steppe und Wüste ist ohne Quellen, hat wenig Gesträuch, noch weniger Bäume, nur zur Regenzeit im Früh- ling etwas Gras, ernährt aber Eidechsen, Chamäleons, Schildkröten, Geier, Spechte und viele andere Vögel, in dem Nw. Hügellande wilde Pferde und Esel, Antilopen, Wölfe und eine große Tigerart. Die ge- wöhnlichen Hausthiere, Pferde, zum Theil sehr schöner Art, wie die Truchmenischen Argamaks, schlechte Rinder, Esel, Schafe, auch die durch den Fettschwanz bekannte Art, werden in Menge gezogen; Ka- mele findet man ebenfalls. Die fruchtbaren Gegenden sich reich an Baumwolle, Taback, Getreide, Obst, Weintrauben, Südfrüchten; ge- schätzt sind vorzüglich die Granaten und Mandeln in Fergana, vor al- len aber ist hier Überfluß an Melonen und Gurken. Die Gebirge liefern edle Metalle, Kupfer, Eisen, Blei (wahrscheinlich auh Zinn), 43*
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer