1830 -
Hannover
: Hahn
- Autor: Volger, Wilhelm Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Schulanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Sahara.
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1500 S'. hohes Hochland. Hin und wieder kommt die eigentliche Wüste
zum Vorschein; auch Seen und Salzsümpfe sind an einigen Stellen, aber
meistentheils zeigt sich nackter Fels, aber es giebt auch schon bewaldete
Gegenden und fruchtbare Thaler und Ebenen, zum Theil höchst reizende
Gegenden, so wie am Atlantischen Ozean die Sandwüste, so greift hier
das Meer immer weiter ins Land ein und man sieht die Trümmer alter
Städte schon mit Wasser bedeckt. Die Produkte der fruchtbaren Striche
sind die gewöhnlichen der Berberei: Datteln, Granaten, Oliven, Baum-
wolle, Durra, Taback, herrlichen Safran, Gerste, Weizen, Zedern, Fichten,
Zypressen, Wein und Südfrüchte. Metalle sind nicht vorhanden, aber
zahlreiche Heerden und mancherlei wilde Thiere. Zahllose Bienenschwärme
in den Felsen. Heuschrecken bringt der drückende Südwind in unzähliger
Menge. Die E. sind theils Mauren, theils Arabische Beduinen, auch Ju-
den. Das Gebiet des Pascha von Tripolis reicht etwa bis zum 42° O.
Von dort an behauptet der Pascha von Ägypten die Herrschaft; die Auto-
rität beider ist bei den Beduinen aber sehr gering. Bemerkenswerth ist
diese Küste besonders in O. durch die zahlreichen Ruinen alter Griechischer
Städte, besonders die Menge von Grotten und Grabhöhlen der dortigen
Gebirge. Die wichtigsten Punkte sind in der Reihe von W. nach O. fol-
gende: Dagiura, Lebida in fruchtbarer Gegend, schöner Hafen, Mesurara,
regelmäßig gebauet; Verfertigung von Strohmatten, Fußdecken, Säcken
aus Ziegenhaar, Töpferei. Großer Sumpf bis Sulib fast 10 M. lang,
mit Salzrinde bedeckt, der Hafen Zafran, wo die Gegend.gebirgiger wird;
starker Safranbau; schöne Thäler, Schaf- und Iiegenheerden; Mukrahr,
südlich davon Schwefelgruben; Hiänen, wilde Rinder; Sachrin oder So-
kren, der südlichste Punkt des Busens von Sidra, Sand, Sumpf und kah-
ler Fels; Hafen lurt'om, Bengasi in fruchtbarer Ebene, elende Hauser,
schlechter Hafen, 2000 E. (Die Gärten der Hesperiden?); Teuchira oder
Dokra, viele Ruinen; Dolmeira, Ruinen, versandeter Hafen, Vorgebirge
Ras Sem oder Razar; Grenna, das alte Lyrene, auf einer Hochebene,
Straßen in Felsen gehauen, zahllose Grabmäler und Reste alter Gebäude;
Derne von herrlichen Gärten umgeben, Gränze des eigentlichen Barka,
welches von hier bis Sachrin reicht. Noch jetzt nähren sich die E. dieser
Gegend von Lorosbohnen. Der Hafen Bomba, ziemlich sicher. Von
hier aus nach O. wenig bekannte Küste.
b) «östliche (Dafett.— Die Rleine Gase, El wah, Zwischen 28 und
29° N., 20 M. vom Nil entfernt, 3m. lang, deren E. entweder Araber
oder Berbern sind, fruchtbar an Reis, Datteln und Südfrüchten, mit
Quellen versehen. Ruinen aus alter Zeit, wie in Ägypten. El Rassar
und Zebu sind bewohnte Örter. — Die Mittlere Gase, Dakel, in Sw.
von der vorigen. — Die Große Gase, südlich von der Kleinen Oase, 26
bis 27° N. V., 13 M. lang, von Arabern bewohnt, mit der Stadt El
Rargeh, von Karawanen besucht. — Die Gase Dar (d.h.land) Für, 12
bis i6°N.br. Die größte von allen, mit zahlreichen E. vom Berber-
stamme, Muhamedanischer Religion, unter einem Sultan. Große Kara-