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1. Abt. 2 - S. 786

1830 - Hannover : Hahn
786 Afrika. Die Afrikanischen Raubthiere, Löwen, Hiänen, Panther, Leo- parden sind hier alle in großer Zahl, neben ihnen aber anch eine zahllose Menge Wild, Schweine, Hirsche, Antilopen, Hasen u.a. Die großen Flüsse beherbergen Krokodile und Flußpferde, die Wälder viele Schlangen, darunter sehr giftige und die Riesen- schlange, Affen in ganzen Schaaren und eine unglaubliche Menge von Vögeln, Papageien, Fasanen., Perlhühner und lausend unbekannte Arten, aber darunter keine durch angenehme Stimme, wohl aber viele durch schönes Gefieder ausgezeichnet. Das Meer ist reich an Schildkröten und Fischen. In üppigster Fülle finden wir die Pflanzenwelt. Europäisches Getreide kommt hier nicht mehr gut fort, selbst für unsere gewöhnlichen Gemüsearten ist das Klima nicht passend; dagegen ein unglaubliches Gedeihen einheimischer unzäh- liger Gewächse, die hier, wie in einem Treibhause unaufhörlich grünen. Hier ist das Vaterland der Kokos-,,Dattel-, Wein-, Ol-, Fä- cher- u. a. Palmen arten, die durch Früchte, Saft, Blätter, Bast oder Holz nützen, des ungeheuren Baobab, des Kalebassenbau- mes, der Tamarinde, des Schi- oder Butterbaum es, des Manglebaums, Ebenholzes und tausend anderer zum Theil noch ganz unbekannter Gewächse, deren Früchte oder Holz nutzbar sind. Hauptnahrungspflanzen sind Mais, Reis, Bataten, Pamswur- zel, die aus Amerika hier her versetzte Maniok und Hirse. Außer- dem finden sich hier die Europäischen Südfrüchte, Ananas, In- digo, Baumwolle, Santelholz, Zuckerrohr, aber nicht be- nutzt, Pfeffer, Pisang, mancherlei Farbehölzer und die schön- sten Blumenarten. Die Gebirge enthalten Gold-, Kupfer- und Eisenerz; jedoch ist eigentlicher Bergbau zu unbekannt, um diese Schätze ordentlich benutzen zu können; aber in einigen Gegenden sind reiche G old sa n dla ger und auch Sand der Flüsse, selbst oft des Meeresufers liefert Goldkörner, die hier in Menge gesammelt werden. Salz gewinnt man aus dem Meere. Zu den Plagen des Landes gehören die verwüstenden Termiten, die Z ug h eusch recke n und die quälenden Moskitenschwärme. Wilde Bienen finden sich in den Wäldern in solcher Menge, daß sie oft Reisenden gefährlich werden.— Die E. sind alle Neger, in zahllose Stämme getheilt, meist unter despotischen Fürsten, an Körper- und Geistesbildung ver- schieden. In Niederguinea ist das Chr'stenthum schon seit 300jah- ren verbreitet, in Senegambien der Islam, der bereits gegen S. über den Gambia vorgedrungen ist, jedoch den Negern Intoleranz und Fanatismus nicht eben mitgetheilt, wohl aber Arabische Sprache und Schreibkunst verbreitet hat. Die meisten Negerstämme sind noch Fe- tischanbeter. Manche Negervölker sind schon mit Weberei, Färberei, Bearbeitung der Metalle, Lederbereitung und anderen Handwerken be- kannt, andere sind durchaus ohne alle Industrie. Der Handel ist leb- haft und wird durch Karawanen betrieben; Sklaven, Gold, Salz und Europäische Maaren, besonders Waffen, Schießpulver, Putz- sachen, Brantwein sind die Haupthandelsartikel; als Münze ge- braucht man in vielen Gegenden die bekannten Muschelschaalen (Kau- ris), welche aus Ostindien eingeführt werden, auch wohl eine Art
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