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1. Abt. 2 - S. 787

1830 - Hannover : Hahn
Westküste. Senegamblen. 787 baumwollner Zeuge, die ebenfalls aus Ostindien kommen, besonders aber Goldstaub (Tibbar). Die Europäer holen vorzüglich Gold, Baumwolle, Indigo, Elfenbein, Gummi, Ebenholz, Pfeffer. Der Sklavenhandel nach Amerika wird trotz der Bemühun- gen der Engländer und der strengsten Gesetze noch immer heimlich ge^ trieben, wenn gleich alle Europäischen und Amerikanischen Nationen, zuletzt die Brasilier (1830) demselben entsagt haben. Der Charakter des Negers ist im Allgemeinen kindliche Einfalt, Gutmütigkeit, Froh- sinn, der selbst durch die schwersten Arbeiten nicht unterdrückt wird, Treue und Gastfreiheit; nur Europäische Handelslist, religiöser Wahn und Despotismus haben ihn vielen Gegenden hinterlistig, bmlgerisch, unduldsam, selbst blutgierig bis zum Menschenopfer gemacht. Kriege unter den Stämmen sind fast allgemein; vorzüglich geht man aber dabei nur auf das Gefangennehmen der Feinde aus, um sie als Skla- ven zu verkaufen. Besonders leiden die in der Nähe der Mauren wohnenden Neger viel von den Raubzügen dieser ihrer Nachbarn, die jährlich Tausende als Sklaven in das nördliche Amerika schleppen. Der Neger haßt anstrengende Arbeiten, daher ist er kein Freund her Jagd und treibt keinen Seehandel; er begnügt sich damit, durch ein- fachen Ackerbau, etwas Viehzucht und Fischfang sich zu näh- ren; nur die Mandingos sind als umherziehende Kaufleute weit und breit in N. zu Hause, und Sklavenhändler, Slatis, kommen tief aus dem Innern mit ihren Menschenheerden an die Küsten. Die Ne- ger wohnen in runden Hütten, die in Dörfern neben einander gebauet sind, von denen einige auch wohl Einfassungen von Hecken, Zäunen und Lehmmauern haben. Weiter im Innern bilden diese Wohnörter aber große Städte. In N. haben sich schon Maurenstämme einge- nistet und selbst manche Negerstämme scheinen mit ihnen verwandt zu sein; an den Küsten, besonders von Oberguinea, giebt es eine Menge Europäischer Niederlassungen, die meistentheils aus einem Fort be- stehen, um welches sich ein Negerdorf gebildet hat. In Niederguinea sind schon seit 300 Jahren Portugiesen ansässig, die ihre Herrschaft über einen Theil dieses Landes ausgebreitet haben. Die ganze Küste zerfällt in 3 große Theile: Senegambien, Ober- oder Nord- und Nieder- oder Süd guinea. A. Senegambien. Man begreift darunter den Nw. Theil des Afri- kanischen Hochlandes, so weit in O. das eigentliche Gebirgsland reicht (14° O-). In S. nimmt man die Quelle des Niger (9°N.) als Gränze an, die man an der Küste gewöhnlich in S. bis auf Cap Verga beschrankt. In N. ist der Abfall zur Sahara. Länge von W. nach O. — 180m. Ausdehnung der Küste —130 bis 140m. Vorgebirge sind das <Lap verd (Grünes Vorgebirge) fast unter 15°N., südlicher <Lap Roxo (roscho) und verga. Man dehnt in N. die Granze wohl gar über die sandige Küste bis L. Mirik aus. Allethalben ist in diesem Lande Gebirgsboden; der höchste Theil desselben ist in S., von wo aus alle Gewässer gegen W>, O. und N. strömen. Die Schneelinie erreicht kein Gipfel. Die Bergketten, welche die Stufenländer nach dem Meere und dem Innern zu begränzen, streichen von N. nach S. Die Flüsse durchbrechen sie und bilden daher
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