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1. Abt. 2 - S. 795

1830 - Hannover : Hahn
Capland. 795 Sandbank umgeben hat, deren Brandung das Landen sehr erschwert. Die größten Flüsse, der Elefanten flu ß in W., der den Großen Dornfluß und Schwarzen Klippfluß mit dem Kleinen Dornfluß aufnimmt7 und der Kamtki- oder Große Fischfluß in S. sind etwa 50m. lang. Zwischen beiden sind der Große Berg- fluß (Mündung in der Helenenbai), der B rei t e Flu ß (Mün- dung in der Sebastians Bai), der G auritsflu ß mit dem Tau-, Büffel-, Löwen- und Elefantenflusse, dergroßeodercam- toosfluß (Mündung in der Camtoos Bai), der Sonntags- fluß (Mündung in der Algoa Bai).— Obgleich das Capland schon außerhalb der heißen Zone liegt, so finden hier doch noch nicht die vier Jahrszeiten der gemäßigten Zone Statt, sondern nur eine Regenzeit bei Nw. Wind (hier der böse Monsun genannt), sehr stürmisch mit heftigen Gewittern vom Mai bis Septbr., und eine trockne Zeit bei So. Wind (der gute Monsun) wahrend unserer Wintermonate. Das Klima ist sehr warm in den Thälern und Küstengegenden, rauher in den Hochebenen und Gebirgen, wo auch Schnee und Eis nicht un- bekannt sind und die Einwohner oft von Kälte leiden. Die. höheren Gebirge sind 5 bis 6 Monate lang mit Schnee bedeckt. Die Zahl der einheimischen Produkte ist gering; außer wilden Trauben und einigen geringen Beerenarten fanden die Europäer hier keine genießbare Frucht, aber alle Europäischen Getreide- und Obstarten und Süd- früchte, so wie die meisten S. Asiatischen gedeihen in den warmen fruchtbaren Strichen in wahrer Üppigkeit; nur Zwetschen wollen nicht fort. Wein und Getreide, besonders Weizen, sind Hauptgegen- stände der Cultur; Pfirschen sind in einem Theile der Colonie ge- backen ein Hauptnahrungsmittel. Man hat unter andern Bambus- rohr, Palmen, Eisenholz, sogar den Brotbaum und vorzüg- lich prachtvolle Blumen (Zwiebelgewächse, Heiden, Mimosen, Aloe u. a.), aber auch viele Giftpflanzen. Bemerkenswerth ist der Wachsbaum, dessen erbsenähnliche Beeren mit Staub überzogen sind, der eine brauchbare Art Wachs liefert. Thee-, Baumwoll- und Kaffee- pflanzungen sind angelegt. Wilde einheimische Thiere, deren Zahl frei- lich bei der sich immer weiter verbreitenden Cultur sehr abnimmt, sind Elefanten (selten), Löwen, Panther, wilde Hunde, wahr- scheinlich eine Art Hiäne, Schakals, Zebras, Quaggas, Wöl- fe, Giraffen, Nashörner, Antilopenarten, Büffel, Af- fen, Strauße, Flamingos, Löffelgänse, Schildkröten, Schlangen, sehr schöne aber auch sehr giftige Arten, Termiten, oft wahre Plage in den Häusern, so wie Heuschrecken auf den Feldern. Als Hausthiere sind Rinder und Schafe (letztere auch mit schlichten Haaren und dem gewöhnlich 5 bis 6 Pf. schweren Fettschwanze) wich- tig; Pferde und Esel gedeihen nicht so gut. Das Mineralreich ist wirklich arm zu nennen. Man hat Spuren von Eisen, Kupfer und Blei entdeckt, Bergwerke giebt es aber schon des Holzmangels wegen nicht; Salz gewinnt man aus kleinen Landseen und dem Meere reichlich. An der Küste werden auch Wallfische gefangen. Die Zahl der E. vermehrt sich jetzt schnell; 1798 betrug sie 62,000; 1807 = 73,600; 1818—99,100; 1822-110,000; 1827 — 120,000, 51 *
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