1830 -
Hannover
: Hahn
- Autor: Volger, Wilhelm Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Schulanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Vereinigte Staaten. Einleitung. 839
nach. Mais gedeihet vorzüglich in S. und W., Weizen ist allge-
mein , schlägt jedoch in No. bisweilen fehl, Ta back wird in S. bis
40° gebauet, Baumwolle und Reis in S. bis 36°, Zuckerrohr
bis 31£°, Ahorn zucker ist besonders in den mittleren und W. Staa-
ten; Indiz ob an soll aufgegeben sein (?). Außer diesen findet man
mancherlei Arzneipflanz en, Ginseng, Sassafras, Jpeca-
cuanha u. a. Obst, Südfrüchte, Wein (der hier wild wach-
sende hat saure Trauben, bessere Arten aber sind aus der alten Welt
hierher verpflanzt), viel Hanf und Flachs, Krapp, Kartoffeln
in großer Menge; man hat selbst die Theestaude hierher gebracht
und sie scheint zu gedeihen. Mannigfaltig ist die Menge der wilden
Vegetabilien; ungeheure Waldungen von Nadelhölzern, unter de-
nen auch die Sprossentanne, zum Bierbrauen so nühlich, von
Eichen, Buchen, Balsampappeln, Eschen, Ahorn, Nuß-
baumen, Birken, Akazien, Maulbeerfeigenbäumen, Ze-
dern u. a. bedecken das Land; in ihnen findet sich auch die herrliche
Magnolie (ins.), die nützliche Wachsmyrthe, die Zypresse,
der Tulpen bäum, der Platan und die Ulme, beide von gewal-
tiger Stärke, der Bohnenbaum, der Sumach; mancherlei wilde
Beeren und unzählige Strauch - und Pflanzenarten , die zum Theil
schon nach Europa als Zierpflanzen versetzt sind. Aus dem Thierreiche
finden sich alle in der Einleitung erwähnten wilde Arten, von denen
wir hier nur noch das Moosthier, den Bison, der Antilope,
das Beutelthier, den Waschbären, das Stinkthier, den
Kuguar und Jaguar, das Stachelschwein, den Kaiman,
die Klapperschlange, Schildkröten und den Ochsenfrosch
nennen. Die Gewässer liefern Fische, besonders in der No. Küste
Kabliaue, in Überfluß, aber auch aus den entfernteren Meeren holt
man Wallfische (selbst aus der Südsee) in Menge. Außerordentlich
groß ist die Menge von Vögeln, besonders Sumpf- und Wasser-
geflügel, selbst der Kolibri und Papagei leben in W. und der
Puter (Truthahn) findet sich in ganzen Heerden wild. Unerschöpflich
sind die Steinkohlen- und Bleigrnben, letztere am Mississippi und
Missuri, die von 1826 bis 28 — 20 Mill. Pfd. Blei lieferten, erstere
fast im ganzen östlichen Gebirgszuge, besonders in N. Eisen findet
sich in Menge, auch Kupfer wird gewonnen. Ergiebige Goldsand-
lager hat man neuerdings in Nord- und Südkarolina, Braun-
stein in Vermont entdeckt, und auch Silber findet sich in Pensylva-
nien und Indiana; es giebt große Vorräthe von Schwefel (Neuyork)
und Salpeter (Kentucky), Spuren von Zinn in Massachusets. Man
hat Quellsalz, reiche Steinsalzlager in W. der Alleghany, Vi-
triol, Farbenerden, einige Arten Edelsteine, Marmor und man-
cherlei andere nützliche Stein- und Erdarten. Erwähnen müssen
wir noch die ungeheuren fossilen Knochen, welche sich besonders am
Ohio von Zeit zu Zeit finden, so wie die ungeheuren Höhlen der
dortigen Kalkgebirge.— Zwei Menschenstämme sind seit drei Jahrhun-
derten noch immer in Kampf und Zwiespalt um den Boden des Lan-
des, die alten Urbewohner und die neuen Ankömmlinge. Jene,
durchaus rohe Wilde, Indianer genannt, von Jagd und Fischfang,