1830 -
Hannover
: Hahn
- Autor: Volger, Wilhelm Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Schulanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Mexico. Einleitung.
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nicht der Tegujo (cho) und Timpanagos hoch in N. am Grünen
Gebirge, die noch nicht ganz bekannt sind, einen größeren Umfang ha-
den. Verschiedene Salzseen, zu denen auch der Tegujo gehört,
der vielleicht durch den St. Philipp zum Stillen Meere abfließt und
den Buenaven.tura Fluß aufnimmt. Der Boden ist allethalben,
mit Ausnahme der zu hoch gelegenen Bergflächen, die doch noch Kar-
toffeln hervorbringen, und der wasserlosen Ebenen, sehr fruchtbar, nir-
gend mehr< als an den Ufern des Meeres und in den gut bewässerten
Thälern; lange Dürre bringt aber in manchen Gegenden Hnngersnoth
hervor.— Berühmt ist das Land durch seinen Silb erreichthum;
auch Gold wird viel gewonnen. Es gab Jahre, in denen 25mill.
Piaster geprägt wurden. Durch die inneren Unruhen der letzten Zeit
sind die Bergwerke sehr vernachlässigt, blühen aber jetzt, da Deutsche,
Englische und Nordamerikanische Gesellschaften st'ch derselben angenom-
men haben, wieder auf. Andere Metalle finden sich, sind aber, da
man bislang nur Gold und Silber suchte, weit weniger benutzt; höchst
wahrscheinlich enthalten aber die nördlichen unbekannten Länder noch
große Mineralschätze in ihrem Schooße. Reiche Eisengruben sind
in neueren Zeiten eröffnet, auch Zinn, Kupfer, Quecksilber
und B'lei wird jetzt gewonnen. Salz findet sich von allen Arten;
ganze Flächen haben salzhaltigen Boden und mehre Gewässer sind
salzig. Schwefel und Salpeter liefern einige Gegenden bereits.
Höchst wichtig sind die Erzeugnisse des Pflanzenreichs. Ausfuhrpro-
dnkte sind: Baumwolle, Vanille, Zucker, Sassaparille,
Jalappe, Kakao, Piment, Mahagoni- und Campeche
Holz. Indigo und Taback sind noch nicht zu eigenem Bedarf hin-
reichend, Öl und Wein noch weniger, weil beides ehemals, um dem
Spanischen Handel damit keinen Abbruch zu thun, nicht gebauet wer-
den durfte; der Kaffeebau verbreitet sich immer mehr; Tabacks-
bau ist nicht bedeutend und Monopol der Regierung. Herrliche Wal-
dungen bedecken den Abhang der Gebirge, sind aber in manchen Ge-
genden zu wenig geschont. Sie bestehen aus den mannigfachsten bei
uns unbekannten Baumarten, aus verschiedenen Arten von Eichen,
Erlen, Platanen; selbst aus Tannen und Fichten bis zu ei-
ner Höhe von mehr als 12,000 F. Man hat alle Arten Europäischer
Südfrüchte und Obstarten, unter denen manche hier einheimische
Sorten; verschiedene Balsamb.äume, z.b. den Li quid ambar-,
Kopaiv- und Tolubaum; Tamarinden, Kokos- u. a. Pal-
men, Sassafras, Färbehölzer und zahllose Arten der herrlich-
sten Zierpflanzen. In S. gedeihet vorzüglich die Vanille. Als
wichtigste Rahrungspflanze bemerken wir den Mais; ferner Ananas,
Maniok, Bataten, Jgnamen, Oca u. a. durch ihre Wurzeln
nützliche Gewächse, selbst Erdäpfel und Kartoffeln. In den hö-
heren Bergflächen werden auch die Europäischen Getreidearien
gebauet. Der Pisang oder Bananenbaum liefert der warmen
Region eine höchst wohlschmeckende Frucht, der Taschenpfeffer das
allgemeinste Gewürz und die Agave oder Maguey, durch den aus
dem Blumenschafte gezogenen Saft ein beliebtes Getränk, Pulque
(ke) genannt, so wie deren Blätterfasern Seile und Papier. Der