1830 -
Hannover
: Hahn
- Autor: Volger, Wilhelm Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Schulanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
923
Spanische Inseln. Cuba.
der W. Küste. — S. Josef de Oruna (orunja), 2000 E. Hafen an der
O. Küste.— Lhaguaramus (tfchag.), der beste Hafen in Nw.
B. Spanische Besitzungen — 2500 Q.m. 943,000 E. (281,000 Skla-
ven). — 1) Ruba, die größte aller Antillen — 2630 Q. M. 1825 —
715,000e. *). (260,000sklaven 130,000 freie Neger und Mulatten), nur
28 M. von Florida und Aucatan entfernt, 168 M, lang, bis 27 M. breit.
Die W. Spitze heißt L. Antonio, die O. Spitze punra de Mayzi (ma—
ißi). Oer größte Theil der Insel ist Hügelland, nur in So. ist das
Schlangengebirge, Sierra del Lobre. Der Boden ist nicht allethalben
gleich fruchtbar, obgleich durch fast 150 Flüßchen gut bewässert; im In-
nern sind große Strecken noch nicht bebauet. Orkane sind selten, da das
Land durch seine W.lage gegen O. Stürme gesichert ist. Taback, Raffee,
Zucker, Ochsenhaure und wachs (Bienen kamen über Florida aus Eu-
ropa) sind die wichtigsten Produkte. Baumwolle und Indigo werden
wenig gebauet; Gold und Rupfer gewann man ehemals, etwas Silber
und Eisen noch jetzt. Herrliches Schiffsbauholz. Blühender Handel, be-
sonders seitdem der Verkehr mit anderen Nationen frei ist, unterstützt durch
viele trotz der klippenreichen Küste sichre Hafen. Starker Sklavenschleich-
handel; 1824 sollen 16,000 Neger eingeführt sein. Die Insel bildet ein
Generalcapiranar und. ist in 2 Gouvernements und 3 Intendanzas ge-
theilt. Es giebt 13 größere (ciudades), 7 kleinere Städte (villas). Co-
lumbus entdeckte Kuba, damals gut bevölkert, 1493; erst 1511 ward sie
ganz unterworfen. Unmenfchlichkeit der Spanier, harte Sklaverei und
Blattern rotteten die Urbewohner ganz aus. Die wichtigsten Städte sind:
la Havana (hawanja), an einem Bufen der N. Küste, dessen Eingang
durch zwei Forts (Morro und la punta) vertheidigt wird; stark befestigt
mit sehr großem und sicherem Hafen; 1828 — über 100,000 E., darunter
23,800 Sklaven, 46,600 Weiße. Die Gegend ist sehr ungesund, daher
sind £ der ankommenden Europäer ein Opfer des gelben Fiebers. Die
Stadt ist nicht gepflastert, oft daher ein wahrer Morast; die Straßen sind
eng und krumm. Zwei Schlösser (Santo Domingo und San Carlos)
vertheidigen die Stadt von der Landseite. Prachtvoll sind die Kirchen, in
deren einer d-as Grab des Columbus, welches früherhin in Domingo war,
der Pallaft des Gouverneurs, die Admiralität, das Arsenal, die königl
Tabacksfabriken. Universität, theol. Seminar, Sitz eines Bischofs, des
Generalcapitains und Generalintendanten, patriotische Gesellschaft; bota-
nischer Garten. Circus zu Stiergefechten. Tabacks- und Chocoladefabri-
ken; immer mehr aufblühender Handel; jährlich kommen 1000 bis 1200
Schiffe.— An der Seite des Busens ist Guanavacoa, 12,000e.— San
Jago de Luba an der S.küste, 10(20)000e. Sitz des Erzbischofs und
zweiten Statthalters, Handelsstadt. — In N. bemerken wir San Juan
+) Nach von Humboldt's Essai politique sur l’isle de Cuba. 1826.
Andere geben 936,000 E., was sehr unwahrscheinlich ist, da die Zahl
der E. 1817 erst 630,000 betrug.
59*