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1. Abth. 1 - S. 21

1830 - Hannover : Hahn
Der Mensch im Staate. Religion. 21 (Hebräisch, Altgriechisch, Lateinisch) und heißen, weil sie ans dem Volksleben verschwunden sind, todt. — In jedem Himmelsstriche hat der Mensch eine Menge Bedürfnisse, die theils die Natur fordert (Nah. rung, Kleidung, Wohnung), theils der dem Menschen angeborne Hang nach Verschönerung seines Daseins erzeugt hat (Musik, Puh). Die Befriedigung dieser Bedürfnisse zwingt den Menschen zur Thätigkeit, der durch Klima, Boden und Lage des Wohnortes die Gränzen ange- wiesen werden und die wieder auf die Ausbildung des Geistes den größten Einfluß äußert. Der rohe Mensch wird einzig und allein von der ihn umgebenden Natur geleitet; erst ein gewisser Grad von Bil- dung befähigt ihn, die Natur zu seiner Dienerin zu machen. Der In- dianer N. Amerikas kann nur jagen und fischen; der Europäer er- scheint, und es schwindet der Wald, der Morast wird ausgetrocknet, die Gewässer werden bezähmt, Städte und Ackerfelder bedecken das Land, selbst das Klima wird milder. Drei Stufen der Bildung werden im Allgemeinen durch drei Hauptnahrungszweige der Erdbewohner bezeich- net: a. Jagd und Fischerei, b. Viehzucht, c. Ackerba u. Jäger und Fischervölker stehen auf der niedrigsten Stufe, verfertigen nur die nothwendigsten Geräthe, leben in elenden Hütten, kleiden sich in Felle, nähren sich von Fischen und Wild, kennen höchstens Tausch- handel und erheben sich mit ihren Ideen von Gott und dem mensch- lichen Geiste wenig über das Sinnliche. Wilde in Amerika und R. Asien. Ihre Wohnplätze sind wald- und wasserreiche Länder, oder die Küsten der kalten Zonen. Von Viehzucht leben hauptsächlich die No- maden in den Ebenen milderer Klimate, die ihrer Dürre wegen zuin Ackerbau nicht passend sind. Sie kennen schon Handwerke, weben, be- reiten Leder, bearbeiten Metalle, treiben ordentlichen Handel mit Mün- zen , haben aber keine festen Wohnplätze, sondern ziehen mit ihren Heerden umher und leben unter Zelten, sind mit Schrift nicht unbe- kannt und haben ein geordnetes Religionssystem; Mongolen, Mauren. , Die fruchtbareren Gegenden hat der Ackerbauer inne. Ackerbau enthält die Möglichkeit und die einzige Bedingung höherer Bildung, bringt sie aber nicht nothwendig hervor; denn viele ackerbauende Völker stehen in der Cultur nicht höher als der Jäger und der Fischer; Neger und Australier. Nur ackerbauende Völker haben Handwerke, Künste und Wissenschaften genährt und vervollkommnet. Jäger und Fischer leben in einzelnen Familien oder Stämmen zusammen, ohne eigentliches Oberhaupt, ohne ordentliche Gesetze; der Nomade kennt zum Theil schon Gesetze, und des Stammes Aeltester ist oberster Rich- ter und Anführer (patriarchalische Verfassung), oder er gehorcht auch schon einer Regentenfamilie. Staaten mit geordneter Verfassung finden sich aber nur unter ackerbauenden Nationen. Die älteste und natürlichste Verfassung eines Staates scheint die gemäßigte Mo- narchie, ausgeartet einer Seits in Despotie, die Asien und Afrika eigen ist, anderer Seits in reine Demokratie, die aber nur in sehr kleinen Staaten lange ohne Einmischung von Aristokratie blieb und gewöhnlich zu der Monarchie zurückkehrte. Nur wo Europäer Staaten gründeten, hat man den Grundsatz herrschend gemacht: Der Regent des Landes ist nicht Zweck des Staates; daher
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