1830 -
Hannover
: Hahn
- Autor: Volger, Wilhelm Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Schulanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Europa
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Deutschland.
sche, der Finow (Preußen) Kanal, der Mühlroser Graben
(Preußen); in S. ist nur einer, der Wiener Kanal (Österreich);
keiner derselben ist über 8 M. lang. Höchst wichtig würde die Ver-
bindung des Mains und der Elbe mit der Donau sein; erstere ent-
warf schon Karl der Große, und jetzt scheint man ernstlich an die
Ausführung zu denken, letztere wird durch eine Eisenbahn zu Stande
gebracht. Die Verbindung der Ems mit dem Rhein durch die Lippe
wird wahrscheinlich ins Werk gerichtet. —- Das Klima Deutschlands
ist nicht sehr verschieden. In S. Tyrol ist schon Italienische Luft,
sonst aber spürt man überall den nordischen Himmel; jedoch zeichnen
sich die Donau-, Main- und Rheingegenden durch besonders milde Luft
aus. Feuchter und unbeständiger ist das Klima in N., besonders in
den Küstenprovinzen, trockener und heiterer die Luft in S. Allethal-
den kommen fast dieselben Pflanzen fort, nur der Weinstock gedeiht
über 51.0 gut mehr im Freien, sondern verlangt eine schützende
Wand; auch der Mandel u. Kastanie ist nur der S. zuträglich.
Im äußersten S. gedeihet jedoch schon der Öl bäum; der Maul-
beerbaum gewöhnt sich aber auch an N. Deutsche Luft, die für alle
Europäische Obstarten noch mild genug ist. Höchster Grad der Wärme
in einzelnen Jahren (1811, 1819, 1826) — 28°, der Kälte (1823)
— 28° Reaum. Gewöhnliche Sommerwärme in N. bis 20°, Win-
terkälte bis 16°. Selten sind so kalte und nasse Sommer (1816,
1829), daß das Getreide mißräth oder die Traube nicht reifen will.
Schneewetter beginnt gewöhnlich im November und zeigt sich häufig
noch im April, anhaltender Frost meistentheils doch nur im Jan. und
Febr. Alle Klimate finden sich natürlich stufenweis im Alpengebirge,
wo bis 2700 F. der Feigenbaum, bis 2800 F. die Kastanie, bis 3800
F. die Eiche, bis 4100 F. die Ulme und Esche, bis 4700 F. die Buche,
bis 5000 F. die Tanne, bis 5200 F. der Ahorn, bis 6000 F. der
Lerchenbaum, bis 6200 F. die Fichte, bis 6400 F. die Zirbelkiefer
wächst. — Deutschlands Produkte sind mannichfacher Art und sehr
vertheilt. Alle Gebirge enthalten Metalle., namentlich sind Eisen
(3 Mill. Ztr.) und Blei (200,000 Ztr.) fast allethalben verbreitet,
Eisen am besten in Steiermark; Gold ist wenig vorhanden (jährlich
werden in Salzburg, dem Erzgeb., Harz und Tyrol keine 100 Pf. ge-
wonnen, außerdem an Waschgold in Baden und Baiern für etwa
10,000 Rthlr.), Silber im Erzgebirge, Harz, Westfalen u. a. jähr-
lich über 60,000 Pf., Kupfer in Sachsen, auf dem Harze, in West-
falen, Tyrol, Zinn in Sachsen und Böhmen — 8000 Ztr., Queck-
silber und der damit verwandte Zinnober in Kram und Rhein-
baiern — 15,000 Ztr., Zink und Galmei in Schlesien, Böhmen,
Kärnthen, Sachsen und Hannover, Arsenik in Sachsen und Schle-
sien, Kobalt in Sachsen, Schlesien, Böhmen, Baiern, Hessen rc.,
Braunstein in Baiern und Sachsen, Spießglas, Wismuth
in Sachsen, Schwefel in Sachsen, Schlesien, Hannover, Österreich,
Vitriol in Österreich, Sachsen, Hannover, Schlesien, Alaun in
Österreich, Preußen, Steinkohlen in den meisten Gebirgen, Sal-
peter in Menge, Kochsalz in vielen Quellen und Salzbergwerken,
unter denen die wichtigsten: Hallein — 300,000 Ztr., Hallstadt
und