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1. Abth. 1 - S. 161

1830 - Hannover : Hahn
161 i Kurfstth. Hessen. Einleitung. ferner Hanf, Rübsaamen, Zichorien, etwas Rrapp und Hopfen, der Obstbau ist besonders in S. wichtig; nicht unbedeutend ist der Weinbau in S>, sehr gering an der Werra, Holz ist in Überfluß vorhanden; Nie- derhcssen hat viel Wacholderbeeren. Von Mineralien finden sich: ziem- lich viel Eisen, weniger Rupfer, etwas Waschgold in der Eder, und Blei, auch Robalr; treffliche Dhonarren, hinreichend Salz, auch etwas Alaun und Vitriol, ferner Braun- und Steinkohlen, Ralk, Alabaster, Gips, Basalt, Lava, Achat u. a., auch Mineralquellen. Die Viehzucht ist bedeutend, jedoch nicht ausgezeichnet; nicht unwichtig ist die Bienenzucht. Außer Acker- und Bergbau und Viehzucht ist Leineweberei die allge- meinste Beschäftigung; einige Gegenden zeichnen sich zwar durch Fabriken aus, im Ganzen genommen ist aber Hessen kein Fabrikland, nur in den größeren Städten sind blühende Gewerbszweige; am meisten werden Eisen- waaren, Pfeifen- und Schmelztiegel, Glas, Papier, Wollwaaren und Leder verfertigt. Der Handelsverkehr ist nicht gering. Die E. — 618,000, sind großtentheils Reformirte, etwa 150,000 Lutheraner, beide in Hanau und Fulda seit 1818 zu einer Evangelischen Kirche vereinigt. Der Ratholi- ken giebt es 100,000, feit 1829 unter einem Bischöfe zu Fulda, der Juden 9000, 250 Mennoniten. Alle sind, bis auf 2700 eingewanderte Franzosen und die Juden, Deutschen Stammes, in Rücksicht auf Bildung mit den Nachbarstaaten auf ziemlich gleicher Stufe. Landgraf Wilhelm Iv., Sohn Philipps!. (Vergl. S. 162) stiftete 1567 das Haus Hessen Rassel, welches damals nur Niederhessen und Ziegenhain, seit dem Aussterben der beiden andern Linien und nach dem Vertrage von 1648 aber auch einen Theil von Oberhessen und die niedere Grafschaft Rayenellnbogen umfaßte und schon 1583 durch Schmalkalden, 1582 durch drei Ämter der Grafschaft Hoya und Diepholz, 1648 durch Schaumburg und vermöge des Westfa- lischen Friedens durch das Fürstenthum Hersfeld vermehrt wurde, so daß der Flächeninhalt des Landes damals 155 Q. M. groß war. Dazu kam 1736 die Grafschaft Hanau und 1803 das Fürstenthum Fritzlar, wo- durch der Staat auf 180q. M. vergrößert wurde. Zugleich ward die bis- herige Landgrafschafr zu einem Rurfürstenthume erhoben. Seit 1807 bildete es einen Theil des Rönigr. Westfalen, kehrte aber 1813 unter sei- nen angestammten Fürsten zurück. Es wurden 1815 die drei Hvyafchen und Diepholzischen Ämter an Hannover, Katzenellnbogen an Preußen, ei- nige Ämter an Sachs. Weimar und andere kleine Distrikte abgetreten, da- für aber der größte Theil des Bisthum Fulda, ein Theil des Fürstenrhnm Isenburg, das Darmstadtscsse Amt Dorheim u. a. Gebiete erworben und der Staat um 30 Q. M. und 50,000 E. vergrößert. Es bestehen noch drei Nebenlinien, a) Hessen Philipperhal, gestiftet 1670, nebst b) Hessen phi- lippsrhalbarchfeld und e) Hessen Rothenburg, gestiftet 1628, von denen letztere unter kurfürstl. Hoheit die sogenannte Rorhenburger O.uarr be- sitzt. Der Rurfürst Wilhelm Ii., geb. 1777, regiert seit 1821. Die alte ständische Verfassung ist seit 1814 nicht mehr in Wirksamkeit. Die höch- sten Behörden sind das Staarsministerium, das Generalkriegsdeparce- Volger's Handb. d. Geograph. 2te Aust. 11
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