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1. Abth. 1 - S. 333

1830 - Hannover : Hahn
Neuenburg. 333 ton begreift den mittleren Theil des Iura und besteht aus Bergen und Thalern. Die höchsten Punkte sind der Tote de Rang (4400f.), Tvurne (4000f.) und Chasseral (5000f.) An der Küste des Neuenburger Sees (4| M. lang, 1m. breit) welcher die Reuse und den Seyon aufnimmt und durch die zihl (Thiele) zum Vieler See abfiießt, sind schöne Wein- berge, die höheren Thaler haben guten Getreideboden, die Berge selbst Weideland; auch Torfmoore und Waldungen giebt es. An der W.granze ist der Doubs. Wichtig ist die Viehzucht, aber auch die Industrie sehr lebhaft; man verfertigt viele Uhren, Gold- und Silberwaaren, Spitzen, Baumwouwaaren, Leder und Liqueur. Die E. sind bis auf 2000 Katho- liken sammtlich Protestanten. Neuenburg war eine alte Grafschaft, die im Besitze verschiedener Französ. Familien kam und im Westfalischen Frie- den als souveraines Fürstenthum anerkannt wurde. Durch Erbschaft und Vertrag kam es an König Wilhelm Hl. von England und 1707 an Preus- sen. Durch den Tilsiter Frieden fiel es an Frankreich und wurde dem Fürsten Berrhier gegeben; 1814 gelangte Preußen wieder zum Besitze. Die Verfassung ist constitutionell monarchisch. Die Landstände werden nur zum Theil von den Bürgern gewählt. Ein Gouverneur steht an der Spitze des Cantons, neben ihm ein Sraarsrarh, dessen Mitglieder der König ernennt. Bundescontingent 960mann. Eintheilung in 2llastel- laneien und Mairien. — Die Hauptst. ist Neuenburg oder Neufcharel am Ausflüsse der Seyon in den See, 4700 E. Hübsch gebaueter Ort. Al- tes Schloß (Sitz der Regierung), Rathhaus, das große Bürgerspital und Waisenhaus, Stiftungen des 1786 in Lissabon gestorbenen Kaufmanns Pury, der in seinem Testamente imill. Rthlr. dazu ausfetzte; noch schö- ner ist das von Portales i8io gestiftete Hospital. Bibliothek, gute Un- terrichtsanstalten; blühende Fabriken und lebhafter Handelsverkehr. Schöne Vorstadt und reizende Landhäuser und Spaziergänge am See. — Im schö- nen Rüzthale (Val de Ruz) aber in wilder Felsengend am Seyon liegt der Flecken Dalungin, ehemals'hauptort einer besonderen Grafschaft, die 1579 an Neuenburg kam. Altes Schloß.— «Lorruillod, Dorf am See, 1100 E. Vorzügliche Kattundruckerei. Schöner Wein. — Lu Lhaur de Fond, große Gemeinde in einem öden Thale des westlichen Iura, ohne Obstbäume, nur mit Gerste- und Haferbau, 6000l. Schöne Häuser, re- gelmäßige Straßen; zwei Mühlen 60f. tief unter der Erde. Neben Locle Hauptsitz der Uhrmacherei und der Gold- und Silberarbeit; hier wohnen zahlreiche Vergolder, Emailleurs, Bildschnitzer, Ebcnisten, Maler, Kristall- und Achatarbeiter, Graveurs u. a. Alle Hügel umher sind mit Gebäu- den und Anlagen bedeckt. Vaterstadt zweier berühmter Verfertiger von Automaten, Droz, Vater und Sohn.— In einem nahen Thale, 2800 F. hoch, ist Locle, ein zerstreuet liegender Ort mit 4400 E., die ebenfalls starke Uhrmacherei k., daneben Spitzenklöppelei treiben. Bemerkenswerth ist der 800f. weit durch Felsen gewölbte Abfluß der' Vied und drei über einander 109f. tief unter der Erde in Felsenklüften angelegte Mühlen. Große Armenerziehungsanstalt. Nicht weit davon bei dem Dorfe Aux
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