1835 -
Weilburg
: Lanz
- Autor: Braun, Joseph
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Pädagogium, Realschule, Höhere Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Bürgerschule, Pädagogium, Realschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Allgemeine Einleitung.
§. 87. Das Wasser, mehr oder weniger verbreitete Ueber-
schwemmungen haben bei der Bildung unsers Erdkörpers einen
besondern Antheil gehabt. Mythen sagen dieses; Thatsachen
bestätigen es. So bildete sich der Kern der Erde und ihre
Oberfläche bis zu den höchsten Gipfeln der Berge. Dieses als
Eintheilungsgrund angenommen, so werden die Gebirge nach
ihrem Alter und ihrer Entstehung in 1) ursprüngliche
oder Urgebirge, und 2) später entstandene eingetheilt.
Bei diesen unterscheidet man wieder »)Uebergangsgebirge,
fc) Flötzgebirge und c) angcschwemmte Gebirge.
§. 88. Zu den Ur- oder Grundgebirgen gehören die
höchsten der Erde. Tief in das Innere derselben sich erstreckend,
bilden sie gleichsam das Gerippe dieses Ungeheuern Körpers,
dessen lockere, erdige Theile sie Zusammenhalten. Granit, die
älteste Steinart, ist die Masse, woraus sie bestehen. Auf
ihnen werden keine Versteinerungen von Land- und Seethieren
gefunden; sie, diese Gebirge, waren bereits da, ehe organische
Körper vorhanden, und spätere Ueberschwemmungen erstreckten
sich nicht bis zu ihrem eisigen Gipfel. Die Urgebirge sind arm
an Metallen.
§. 89. Von den später entstandenen Gebirgen la-
gern zu beiden Seiten der Urgebirge und zum Theile auf den-
selben die U eb e r g an g s g eb irg e. Sie sind später entstanden,
reich an Metallen und untermischt, jedoch noch sparsam, mit
Versteinerungen animalischer Körper. — Theils in den tiefen
Thälern des Urgebirges, theils am Fuße desselben steigen nur
zu mittelmäßiger Höhe die Flötzgebirge empor, die, aus
einzeln übereinander liegenden Schichten oder Lagern bestehend,
durch viele Versteinerungen, besonders von Seethieren, ihre
spätere Bildung unter dem Wasser verrathen. — Am spätesten
sind, und zwar aus Trümmern der vorher genannten Gebirgs-
arten und unwidersprechlich auch durch's Wasser, die ange-
fchwemmten Gebirge entstanden. Sie liegen theils in
den Thälern der Urgebirge, auch an ihrer Abdachung, wo sie
auch Seifengebirge heißen; theils bilden sie das platte
oder flache Land, und verdienen in diesem Falle keineswegs