1832 -
Cassel
: Bohné
- Autor: Sickler, Friedrich Karl Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Sued-Donau-Laender, Graecia.
nordwestliche Seite der Stadt ansmachte. Auf demsel-
den Ceramicus j von der Menge der daselbst wohnen-
den Töpfer ,, der Töpferplatz“ genannt, lag ausserhalb
der Stadtmauern die Academie, i]* Av.udrpila, die von Acade-
mus, ihrem Stifter, diesen Namen trug. Sie bestand aus
mehreren Gebäuden mitten zwischen Baumanlagen und
Gärten und hat durch Plato, der hier lehrte, durch alle
Zeiten hindurch ihren Namen erhalten. Gleich berühmt
ward auf der Nordostseite der Stadt der Kynosarges, d. i.
„der weissc Hund“ ein ähnlicher Platz von Baumanla-
gen mit einem Tempelund Gymnasium, zo Pvpvuoiov, durch
die daselbst lehrenden Philosophen, woher der Name
Gymnasium, der übrigens nur einen Uebungsplatz für ent-
blösste Palaestriten bedeutete, für die Bezeichnung hö-
herer Lehranstalten dauerhaft geblieben ist. Noch be-
rühmter endlich ward eben daselbst eine zweite ähn-
liche Gartenanlage, nah bei dem Tempel des Apollo Ly-
kios, da Aristoteles hier wandelnd lehrte, ro yimeiov,
in den Gärten am Ilissus; woher dessen Schüler den
Namen der Peripatetici bekamen und der Name Ly-
ceurn als Bezeichnung gelehrter Anstalten ebenfalls bis
auf unsere Zeiten sich fort erhalten hat. Noch ist als
vorzüglich merkwürdig hier anzuführen , das von Hero-
des Atticus aus weissem pentelischen Marmor zwischen
dem mondförmigen Berge auf der Ostseite der Stadt an-
gelegte sehr grosse Stadium, in welchem, nach Spar-
tianus im Pladiian c. 19. der K. Hadrian 1000 wilde
Thiere zugleich jagen liess. Zur Zeit des Xenophon, s.
dessen Mem. Socr. 3, 6. zählte inan 10,000 Bürgerhäu-
ser, die nicht hoch aber sehr breit waren; woraus sieh
ergeben dürfte, dass Athens Bevölkerung nie sehr gross
gewesen sey, wenn schon ihr Umfang über 3 Stunden
Wegs (zwei Stunden mehr, als der gegenwärtige) betrug.
Anmerk. Vergj. zu weiterer Nachlese darüber, unter den al-
tern Schriftstellern vorzügl. Pausanias I. oder Attica. Plli-
tare hu,s. Pericles, Themistocles, Cimon, Demetrius. Thucy-
dides 1, 93.107. etc. 2,13. 17.94. etc. Cornelius Nep.thrasy-
bulus. Dicaearchus, in Geogr. Gr* Min. T. 2. Stephanus
Byz. Harpocrution, s. vbs. Suidas, s. vbs. Hesychius, s.
vbs. Pollux, s. vbs. Strabo 9, p. 327 — 384. Unter den
neuern Schriftstellern vorzüglich J. Polter, Archeplogia grae-
ca: or the antiquities of Greece Ii. Yol. 8. Lond. 1822. la-
tein. in Gronov. Thes. Antiq. Graec. Tom. Xii. deutsch von
Hambach, 3 Bände. 8. 1775—1778. Barthelemy, Yoyage du
jeune Anarcharsis. T. Ii. Rob. Chandler, Jonian antiquities.
Lond. 1796—1797- Ii. Yoll. fol. J. Stuart u. Revett, the
Antiquities of Athens measured and delineated, Iii. V ol. Lond.
1762. Yol. Iy. 1816. Heger, Hübsch, Thürmer, Athen mit
seinen Denkmälern, unter F. Creuzer’s Direction, in 5 Lie-
ferungen. Heidelberg, 1825. Gross Boyalfol. Vorzüglich Ed-