1832 -
Cassel
: Bohné
- Autor: Sickler, Friedrich Karl Ludwig
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Phoenicia.
547
Setzung des alten phönic. Namens war. Sie soll eine
Colonie der Sidonier seyn. Scyl. peripl. 42. Südlich
von ihr floss der kl. Fl. Casmy, fälschlich fiir den Eleu-
therus gehalten. Stx*. 16. Pi. 5, 19. nannte sie Avium
Oppidum. Sarepta, nach Joseph. Ant. J.8, 7. ’Zagtcpsa; soll
nach 1 Kön. 17, 9. die St. Zarbath seyn, wo Elias der
Prophet bei der Wittwe wohnte. Scylax. 42. Itin. Hieros.
Wessei. 583. Gegenw. Serphant oder Tzarphand. Sidon,
'Litiwv, wvos1), in der Bibel 1 Mos. 10, 15. 19. Zidonzzz.
Sidon. Der phönic. hebr. Name bedeutete den ,,Fisch-
fang,<£ was mit der von Justin. 18, 3. gegebenen Nach-
richt übereinstimmt, dass Sidon im Phönicischen einen
Fisch bedeute. (Vergl. oben Side in Cilicia). Wahr-
scheinlich hatte die Stadt diesen Namen von dem guten
Fischfang an ihren Küsten erhalten. Sie war die älteste
St. Phöniciens und kommt schon bei Josua 10, 8. als
die grosse Sidony l'sidon Rabbah, vor; woraus sich er-
klären lässt, wie Homerus unter den vorzüglichsten St.
Phöniciens Tyrus, das damals nur noch als feste Stadt
genannt wird, übergehen konnte und bloss Sidon nannte.
Nach 1 Mos. 10, 15 war der erste Sohn Canaans Sidon,
d. i. sie, die St. Sidony war die erste der Städte Canaans.
Vergl. Herodot 7, 89. Von ihr gingen die mehrsten Co-
lonieen sowohl innerhalb als ausserhalb des Landes aus.
Ihre Blüthe sank aber theils durch Tyrus emporsteigen-
den Handel und Kunstfertigkeiten, theils durch die häu-
figen Belagerungen von den Assyriern, theils durch in-
nerliche Unruhen, endlich aber durch die Eroberung
von dem König Artaxerxes von Persien, dem sie jedoch
eine Flotte von hundert Triremen und Quinquiremen
entgegenstellte. Diod. Sic. 16, 44. Ihre Schifte waren,
nach Herodot. 7, 89. die besten Segler. Nach Diodorus Sic.
war sie mit einer dreifachen Mauer umgeben; sie lag
auf dem festen Lande und hatte einen ganz vorzüglichen
Hafen. Achill. Tatius 1, 1. und vor diesem schon
Str. 16. Sie war die eigentliche Erfinderin des Glasses,
das auch noch lange nach dem Verlust ihrer eliemali-
ten Grösse in ihr von vorzüglicher Güte geliefert ward.
ie unterwarf sich Alexander dem Gr. ohne Widerstand,
wesshalb er ihr auch ihre bisherige Regierungsform un-
ter eigenen Königen liess, die früher unter den Befehlen
persischer Satrapen standen. Vergl. Curtius 4, 1. 16.
Pomp. Mela 1, 12. sagte von ihr: yyadhuc (zu seiner
Zeit) opulenta Sidon; antequam a Persis caperetury ma-
1) Eckh. D, N. P. I. V. Iii, 365 - 372. u, 405 - 408. Phoen.
Ling, inscript, ^
35 *