1838 -
Berlin
: Duncker & Humblot
- Autor: Roon, Albrecht von
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Die abgesonderten Gebirgsglieder Asiens. 243
neren Plateaulandes kann zu 2000 bis 2400 > angenommen
werden. Von dieser Hochfläche aus gesehen, die man im
Norden des Kisinah Plateau von Pu nah und Gol-
ko »da, im Süden jenes Flusses Plateau von Mysore
(spr. Meißur) genannt hat, erscheinen daher die West-Ghats
viel niedriger und unbedeutender, als von der tiefen Küsten-
ebene Malabars aus. Das Innere von Dekan ist übrigens
keine eigentliche Hoch-Ebene, sondern auf der hoch lie-
genden Basis sind niedrige Bergzüge in verschiedenen Rich-
tungen aufgesetzt, deren Gipfel unter 18o N. B. sogar bis
zu 5000' absoluter Höhe ansteigen sollen. Im Allgemeine!!
ist das Plateau von Westen gegen Osten sanft geneigt. So
steil und plötzlich daher das Aufsteigen von der Küste Ma-
labar ist, fo sanft und allmählig gelangt man gegen Osten
abwärts, bis man die sogenannten Ost-Ghats erreicht, de-
ren östlicher Abfall nun schneller in die breitere Küstenebene
von Coromandel hinabführt.
Diefe Ost-Ghats sind niedrige, mehrfach durchbro-
chene Bergreihen, welche am rechten Ufer des Cavery be-
ginnen, und die ganze Coromandel-Küste in einer mittleren
Entfernung von 15 Meilen begleiten. Ihre größte Erhe-
bung (3200') scheint dem höchsten Theile der West-Ghats
gegenüber zu liegen. Aber im Großen betrachtet, stellt sich
dieser Ost-Rand von Dekan nur von der Küste Coromandel
aus wie ein Gebirge dar; im Allgemeinen aber kann er nicht
als eine selbstständige Erhebung, sondern vielmehr nur als
der östliche Abfall des Gebirgsganzen angesehen werden.
Unter 120 B, sind die Süd-Enden der Ost- und
West-Ghats durch die Gebirgslandschaft der Nil-Gcrri
(fpr. Neilgherri) oder blauen Gebirge, die höchste der gan-
zen Halbinsel, deren Gipfel bis gegen 8300' aufsteigen, ver-
bunden. Südwärts stürzt dieselbe ungemein steil und jäh
zu einem tiefen, schmalen Querfpalt, das Gap genannt,
hinab, welcher die Tiefebenen Malabars und Coromanbels
mit einander verbindet, indem er von der einen Küste bis
zur anderen reicht. — Aber im Süden des Gap erhebt sich
unmittelbar und plötzlich das Gebirge nochmals mit 7400'
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