1838 -
Berlin
: Duncker & Humblot
- Autor: Roon, Albrecht von
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Abth. Ii. Abschli. 6. Kap. 3.
hohen, und wahrscheinlich noch höheren Gipfeln, die nach
unverbürgten Nachrichten sogar die Schncelinie erreichen sol-
len. Diese isolirte Gcbirgsmasse füllt den ganzen Westen der
Süd-Spitze Vorder-Indiens bis zum K. Comorin.
In der Insel Ceylon finden wir die Wiederholung der
eben beschriebenen Bildung: für sie ist die Palks-Straße das
Gap, welches sie von dem Gebirgsganzen sondert. Ihre
Hochflächen gleichen den benachbarten der Halbinsel und ha-
den in: südlichen Theile der Insel eine mittlere Höhe von 2400';
der Adams-Pik, ihr höchster Gipfel, steigt bis zu 5760'auf.
Viel unbekannter als der Ost- und West-Rand ist der
Nord-Rand von Dekan, das unzugängliche Vindhya-
Gcbirge. Dasselbe reicht vom Golf von Cambay ostwärts
bis zum Quelllande des Ncrbudda, und niedrige Fortsetzuu-
gen ziehen sogar bis zum unteren Ganges. Er besteht aus
mehreren parallelen Bergketten, welche sehr steil gegen das
untere, Liefeiugeschnittene Thal des Nerbudda geböscht sind;
nur im Osten, an den Quellen des Nerbudda, hängt es mit
dem Inneren von Dekan durch plateauartige, 2000' hohe
Berge zusammen, und gegen Norden liegt ihm die im Mit-
tel nicht höhere, gegen dem Djumna allmählig niedriger wer-
dende, dicht bewaldete Plateau-Landschaft von Malwa an,
deren höherer (3000—3600') West-Rand steil und plötz-
lich gegen die Tiefebene im Osten des unteren Indus ab-
fällt. — Im Westen, jenseit des Golfs von Cambay, finden
wir auf der Halbinsel Guzerat niedrige, aber abgesonderte
Bergzüge, als die Fortsetzung des Vindhya-Gebirges.
Die größeren Flüsse Dekans entspringen, mit Ausnahme
des Tapty und Nerbudda, alle am Ost-Fuße der W.st-Ghats,
durchlaufen in einer gemeinsamen Haupt-Richtung von Nord-
west gegen Südost die ganze Breite des Plateaus, durchbre-
chen dann die Ost-Ghats, und bilden bedeutende Delta-Land-
schaften innerhalb des Küstenstrichs von Coromandel. Die
steile Felsenwand der Wcst-Ghats wird dagegen nur von
kleineren Gewässern, aber mit der großartigsten Katarakten -
Bildung, durchbrochen. Die Bewässerung dieses ganzen Hoch-
landes ist überhaupt ungemein reichlich, denn hier herrschen