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1. Die Völker und Staaten der Erde - S. 810

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
810 Abschn. 3. Das rom.-griech. Europa. Kap. 4. Die italiän. Staaten. Italiens gemäß, wie die spanische, in zahlreichen Dialekten entwickelt, unter denen sich mehrere, wie der sicilianische, nea- politanische, römische, toscanische, genuesische, mailändische, venetianische, zur Schriftsprache erhoben und eigene Schrift- schätze aufzuweisen haben. Jedoch gilt gegenwärtig der tosca- nische allgemein als der wohllautendste und gebildetste, und die neuere italiänische Literatur bedient sich desselben fast aus- schließlich, wie die heutige spanische des castilianischen. — Nach dem Vorhergehenden erscheint die Bevölkerung Italiens, obgleich ihre Grundbestandtheile ohne Zweifel der siammlichen und sprachlichen Einheit und Übereinstimmung entbehren, von einer Homogenität, wie sie kein anderes euro- päisches Land, Portugal etwa ausgenommen, aufzuweisen hat. — Fragen wir schließlich nach den stannnfremden, sprachlich noch nicht romanisirten Bewohnern Italiens, so erscheinen sie, der großen zu nationaler und sprachlicher Einheit verschmolze- nen Masse der Italiäner gegenüber, sehr unbedeutend. — Zu ihnen gehören, außer den bereits oben (S. 407) erwähnten Deutschen in den „Sieben" und den „Dreizehn Gemein- den", 6000 bis 7000 nicht minder räthselhafte deutsche Ko- lonisten in einigen Thälern am Süd-Fuße des Monte Rosa *), so wie die in den Seestädten Unter-Italiens, sodann aber auch in größeren Haufen, namentlich in der Terra di Otranto, in den Umgebungen von Altamura, in der Terra di Bari und in einigen Dörfern der Provinz Caltanisetta in Sicilien angesiedelten Albaneser (Skipetaren) oder Arnauten, die man nicht selten irrthümlich, wahrscheinlich ihrer Konfession halber, „Griechen" genannt hat. Ihre Gesammtzahl über- steigt nicht 80000, von denen die größere Hälfte in der Pro- vinz Otranto heinüsch geworden, jedoch selbst hier, wo ihre größere Gemeinschaft davor schützen konnte, ihre besondere Sprache mehr und mehr aufzugeben scheint. — Endlich ge- hören zu den stammfremdcn Bewohnern Italiens auch 35000 .____________ Iu- *) Vgl. A. Schott a. a. O. v. Weiden, Monographie des Monte Rosa, auch Chr. Mor. Engelhardt, Naturschilderungen, Sittenjüse re. aus den höchsten Schweizer^ Alpen re. re. (Basel 1840) erwähnt ihrer.
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