1829 -
Darmstadt
: Heyer
- Autor: Pistor, Ernst Theodor
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Physische Geographie.
in ihnen gefunden. Die angeschwemmten Gebirge liegen
theils in den Thälern der Urgebirge, oder an der Ge-
birgsabdachung, theils bilden sie das platte oder flache
Land. In jenem Falle nennt man sie Seifengebirge,
in diesem Falle verdienen sie, auch unbeträchtliche Er-
hebungen eingerechnet, nicht den Namen Gebirge. Die
Oberfläche des Flachlandes besteht gemeiniglich aus
Damm- oder Ackererde, welche das Produkt verfaulter
Thier- und Pflanzenkörper mit Sand und Lehm vermengt,
und dem Gedeihen der Gewächse am zuträglichsten ist.
Große Gebirge bestehen aus mehren gleichlaufenden
Ketten, von denen sich die höchste, der Hauptge-
birgsrücken (das Hauptjoch, gewöhnlich das Hoch-
gebirge genannt), in der Mitte befindet. Ihn bildet
das Urgebirge, und er macht die Naturgränze der Län-
der und die Wasierscheidung. Die sich anschließenden
Gebirge nehmen im Verhältnisse ihrer Entfernung von
dem Hauptgebirgsrückcn immer mehr an Höhe ab, und
dieses Senken von Gebirgshöhe zu Gcbirgshöhe bis zum
Flachlande heißt der Abfall des Gebirges. —
Nach der Höhe werden die Gebirge in Hochge-
birge, Mittelgebirge und Vorgebirge einge-
theilt. Die ersten begreifen den Hauptgebirgsrücken, die
zweiten die Uebergangsgebirge und die letzten die Flötzge-
birge, welche in dieser Bedeutung mit den §. 23. genann-
ten Vorgebirgen oder Kaps nicht zu verwechseln sind. —
Ihrer Lage nach unterscheidet man auch inlän-
dische und K ü st e n g e b i r g e. Zu den letzteren gehören
die Vorgebirge oder Kaps, die sich oft weit in
das Meer hinein erstrecken. —
Endlich pflegt man die Gebirge nach ihrer Rich-
tung in Parallel- und Meridiangebirge ein-
zutheilen. Zu jenen werden die Gebirge gerechnet, die
dem Aequator in ihrer Richtung ähnlich sind, d. h. die
von Osten nach Westen-gehen, abgesehen davon, daß sie
hin und wieder sehr stark nach Süden oder Norden ab-