1829 -
Darmstadt
: Heyer
- Autor: Pistor, Ernst Theodor
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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Physische Geographie.
Land und aus andern Gründen schließt man, daß seine
größte Tiefe mehr als eine Deutsche Meile betrage.
An und für sich erscheint das Meer farbenlos; im
Ganzen aber und in einiger Entfernung stellt es sich
dem Auge in einer bläulich grünen Farbe dar.
Man leitet diese Farbe aus dem Wiederscheine des blauen
Himmels her, welches dadurch wahrscheinlich wird, daß
bei trübem Himmel das Meer gräulich erscheint. In
manchen Gegenden zeigt das Meer andere Farben, die
von der Beschaffenheit des Bodens oder der Luft, von
Seethieren, Seegewächsen und andern zufälligen Ursachen
herrührcn. Die lieferen Stellen des Weltmeeres sind
d.inlelblau, die flacheren sind Heller. Gegen den Nord-
pol sicht das Mecrwaffer schwärzlicher, um den Aequa--
tor Heller aus.
Das Seewasser hat einen salzigen und zugleich
bittern und widrigen Geschmack, welcher es ganz
ungenießbar, ja der Gesundheit gefährlich macht; doch
kann es durch Destillation trinkbar und wohlschmeckend
gemacht werden. Die Salzigkeit nimmt mit der Tiefe
zu; auch ist sie in der heißen Zone beträchtlicher, als
gegen die Pole. Die Ursache derselben hat man nicht
in Salzbänken oder Salzquellen, die hier und da auf
dem Boden befindlich wären, sondern in der Entste-
hungsart des Seewasscrs, bei der Bildung des Erdkör-
pers selbst, zu suchen. — Der N u tz e n des Salzes in dem
Meerwasser ist sichtbar. Zahllose Seethicre leben und
gedeihen durch dieses Salz. Wärmere Küstenländer ge-
winnen durch Verdiensten des Secwassers sehr vieles
Salz. Das Meer trägt deswegen ungleich größere
Lasten, als die Flüsse, und das Frieren desselben wird
verhindert. Irrig ist aber der Glaube, daß das Salz
die Faulniß des Seewasscrs verhindere; die Erfahrung
lehrt gerade das Gegentheil. Denn im Seewasser ver-
fault alles geschwinder, als im reinen Wasser, welches
sich allerdings daraus erklären läßt, daß zwar viel Salz