1829 -
Darmstadt
: Heyer
- Autor: Pistor, Ernst Theodor
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Politische Geographie. 93
welche mit mannigfachen Lebensbcquemlichkeiten versehen
und bisweilen nach einem wohl geordnetem Plane der
Baukunst (Architektur) aufgeführt sind.
Die einzelnen Gebäude siud theils Privathau-
ser, welche Privatleuten angehören, theils öffentliche,
die ein Eigenthum des Staates oder der Gemeinheiten,
und zwar entweder weltliche oder geistliche sind. Unter
jenen versteht man die Schlösser des Landesregenten,
die Rathhäuser, Schulen, Waisen-, Armen- und Kran-
kenhäuser, Magazine u. s. w.; unter diesen die Kirchen
und Klöster, (auch die Synagogen der Juden, die Mo-
scheen der Muhamedaner, die Pagoden und Tempel der
Heiden sind gottesdienstliche Gebäude).
Wenn die Wohnhäuser einzeln stehen, so nennt man sie
nach ihrer verschiedenen Bestimmung Ackerhöfe, Meie-
reien, Landhäuser. Einige bei einander stehende
Wohn - und Nebengebäude bilden einen Weiler; mehre
solcher Gebäude ein Dorf. Die Bewohner dersel-
den heißen Bauern, und Ackerbau und Viehzucht ist
ihre Hauptbeschäftigung. Die Flecken stehen zwischen
den Dörfern und Städten hinsichtlich ihrer Größe, Bau-
art u. dgl. etwa in der Mitte, und ihre Bewohner
treiben neben dem Ackerbau und der Viehzucht auch
Handwerke und Handel; wenn in denselben Märkte ge-
halten werden, so heißen sie Marktflecken. Die
Städte, in denen die Häuser gewöhnlich in Reihen
dicht neben einander stehen, und Straßen und Plätze
bilden, unterscheiden sich hauptsächlich durch mancherlei
Vorrechte. Ihre Bewohner, welche Bürger heißen, er-
nähren sich größtentheils durch Handwerke, Fabriken
und Handel. Wissenschaften und Künste werden insbe-
sondere in denselben getrieben, weil das Stadtleben vor
dem Landleben manche Bequemlichkeiten und Hilfsmittel
zu deren Vervollkommnung darbietet. Meistens sind sie
mit Mauern umgeben und haben Thore, und vor den-
selben Vorstädte. Die vornehmste Stadt eines Lan-