1828 -
Düsseldorf
: Schaub
- Autor: Brewer, Johann Paul
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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theilten Kreises errichtet ist. Dieser Kreis wird in dem
Schiffe so befestigt, daß ein Durchmesser desselben, näm-
lich derjeffige, von welchem die Theilung auf dem Um-
fang des Kreises ausgeht, mit dem Kiel des Schiffes
(welcher auch die Richtung bezeichnet, nach welcher es
sich bewegt), parallel ist. Trifft nun die Magnetnadel
mit diesem Durchmesser zusammen, so geht das Schiff
nach der Richtung der Magnetnadel fort. Wendet man
das Schiff, so zeigt die Nadel noch immer nach der
nämlichen Weltgegend, und der Bogen, welcher zwischen
dem (den genannten Durchmesser und der Nadel enthal-
ten ist, zeigt an, wie weit die Richtung des Schiffs von
der der Nadel abweicht. — Das vierte Werkzeug, wel-
ches der Schiffer gebraucht, das Log, die Loglinie, oder
Logleine, dient um die Geschwindigkeit des Schiffs zu
messen. Es besteht aus einem dreieckigen Stücke Holz,
welches so schwer ist, daß es größtentheils ins Wasser
eintaucht, und also vom Winde gar nicht oder sehr we-
nig bewegt wird. An diesem Holze ist eine in Ruthen
und Fuße eingetheilte Schnur befestigt, die auf dem
Schiffe um eine Welle gewunden ist. Will man die Ge-
schwindigkeit des Schiffes messen, so läßt man das Log
ins Wasser, und rollt zugleich, nach Maaßgabe, als
das Schiff fortgeht, die Logleine ab. Man mißt zu-
gleich mit einer Sanduhr, die meistens eine halbe Mi-
nute läuft, wie viele Ruthen u. s. f. in dieser Zeit von
der Logleine abgelaufen sind, woraus sich die Geschwin-
digkeit des Schiffes von selbst ergibt.
§. 25. Wegen der runden Gestalt der Erde können
nicht alle Orte auf derselben den nämlichen Horizont ha-
den , sondern die Horizonte der verschiedenen Orte schnei-
den sich unter allen nur möglichen Winkeln. Diese ver-
schiedene Lage des Horizonts hat einen merkwürdigen Ein-
siuß auf die Art, wie die tägliche Umdrehung des Him-
mels-Gewölbes und der Sterne einem Beobachter er-
scheint. Man unterscheidet in dieser Hinsicht die Bewoh-
ner der Erde, 1) in solche, welche die parallele, 2)
welche die gerade aufsteigende, und 3) welche die schiefe
oder schief aufsteigende Sphäre haben ( Sphaera paral-
lela, recta et obliqua). Der Grund dieser Einthci-
lung beruht auf der Lage, welche der Horizont der ver-